Schildbürgerstreich in Andalusien: Nach jahrelangen Bauarbeiten und Investitionen im Umfang von 21 Millionen Euro ist in der Stadt Lepe ein Spital fertiggestellt worden, das mangels Zufahrtsstrasse, Strom- und Wasserversorgung vorerst nicht genutzt werden kann.
Die andalusische Regionalregierung erklärte am Donnerstag, sie habe «alle Verpflichtungen eingehalten», indem sie das Spital «rechtzeitig» fertiggestellt und darüber am 14. Dezember ein amtliches Zertifikat ausgestellt habe. Lepes Bürgermeister Juan Manuel González machte geltend, die Infrastruktur könne wegen der von Madrid in den vergangenen Jahren verhängten Sparmassnahmen nicht bereitgestellt werden.
Einstweilen kann das Spital, in dem jährlich 83’000 Patienten behandelt und 3000 Operationen vorgenommen werden sollten, nur über einen Feldweg erreicht werden. Bürgermeister González verwies darauf, dass die Kommunen nicht mehr das Recht hätten, langfristige Schulden aufzunehmen. Angesichts des offenkundigen Missstandes erklärte sich das Bürgermeisteramt aber zum «Dialog» bereit. Lepe liegt in der Provinz Huelva, nahe der portugiesischen Grenze am Atlantik.