Die aufregendste Jahreszeit für die Luzerner ist noch aufregender geworden. Bei der neusten „Tatort“-Produktion würden Luzern und die Fasnacht verunglimpft, war in den Medien zu erfahren. Am Dienstag versandten die Beteiligten ein Beruhigungs-Communiqué.
Bekanntlich werden die neuen Schweizer Beiträge zur Fernsehkrimi-Serie „Tatort“ in Luzern gedreht. Worauf die Stadtbehörden mächtig stolz sind. Denn damit, so die Argumentation, werde die Stadt (zumindest im deutschen Sprachraum) noch bekannter und von noch mehr Touristen besucht.
Die neuste Folge spielt an der Fasnacht, auf die nicht nur die Stadtbehörden mächtig stolz sind. Nun haben es Krimis an sich, dass es Verbrechen und Tote gibt. Zudem heisst der Film „Schmutziger Donnerstag“. So heisst zwar auch der erste offizielle Tag der Fasnacht. Aber „schmutzig“ wird hier wahrscheinlich noch in einem andern, negativen Sinn verwendet.
Ein schmutziger Schmutziger Donnerstag?
Und das führt zum Dilemma: Es könnte ein schiefes Licht auf die Luzerner Fasnacht fallen, wenn der Schmutzige Donnerstag zu einer schmutzigen Angelegenheit gemacht wird. Zu einer solchen Rufschädigung wollte offenbar eine alte Fasnachtszunft nicht Hand bieten.
Das hat die am „Tatort“ Beteiligten veranlasst, der gefühlten Aufregung entgegenzuwirken. Am Mittwoch haben Zunft zu Safran, Schweizer Fernsehen, Zodiac Pictures und Stadt Luzern ein gemeinsames Communiqué versandt. Behutsam wird darin erklärt, was an „Schmutziger Donnerstag“ dran und drin ist.
Es handle sich um einen Krimi, der vor dem authentischen Hintergrund der Luzerner Fasnacht spiele, so das Communiqué. Dabei werde das närrische Treiben in allen Facetten gezeigt: bunt, kreativ, ausschweifend. Und mitten im Durcheinander geschehe ein Mord, den Detektiv Reto Flückiger und sein Team aufklären müssen.
Alkohol- und andere Leichen
Die Spur weise zu einer mit der Fasnacht verbundenen „fiktiven Vereinigung“, wird betont. Klar, dass die Ermittlungen „neben den uns allen bekannten fasnächtlichen Alkoholleichen zum einen oder andern Schmunzler führen“.
Festgehalten wird aber auch, es sei weder die Absicht der Produktionsfirma, der Stadt Luzern noch von Schweizer Radio und Fernsehen SRF, den Ruf der Luzerner Fasnacht zu schädigen. Es sei auch nicht das Konzept der „Tatort“-Reihe.
Die verrückte Luzerner Fasnacht im Rahmen eines spannenden Krimis einem Millionenpublikum vorzustellen, sei eine einmalige Chance. Umso wichtiger sei es, so der abschliessende Aufruf, dass alle fasnachtsbegeisterten Luzernerinnen und Luzerner den Film unterstützen.