Stadt St. Gallen wird erstmals seit 1918 ohne die SP regiert

Patrizia Adam (CVP) und der parteilose Markus Buschor sind neu in den St. Galler Stadtrat gewählt worden. Eine Schlappe setzte es für die SP ab: Weder Sylvia Huber noch Ruedi Blumer schafften die Wahl. Damit ist die SP im fünfköpfigen Stadtrat nicht mehr vertreten.

Die beiden erfolglosen SP-Kandidaten: Sylvia Huber (l.) und Ruedi Blumer (Archiv) (Bild: sda)

Patrizia Adam (CVP) und der parteilose Markus Buschor sind neu in den St. Galler Stadtrat gewählt worden. Eine Schlappe setzte es für die SP ab: Weder Sylvia Huber noch Ruedi Blumer schafften die Wahl. Damit ist die SP im fünfköpfigen Stadtrat nicht mehr vertreten.

Patrizia Adam kam im zweiten Wahlgang auf 7951 Stimmen, Markus Buschor auf 7655. Nicht gewählt sind Sylvia Huber (SP) mit 6943 und Ruedi Blumer (SP) mit 6590 Stimmen. Chancenlos war Christian Hostettler von der Unabhängigen Volkspartei mit 1025 Stimmen. Die Wahlbeteiligung betrug 40,1 Prozent.

Patrizia Adam und Markus Buschor ersetzen in der Stadtregierung Barbara Eberhard (CVP) und Elisabeth Beéry (SP), die nicht mehr kandidierten. Stadtpräsident Thomas Scheitlin (FDP), Nino Cozzio (CVP) und Fredy Brunner (FDP) wurden als Bisherige schon im ersten Wahlgang gewählt.

SP: Angegriffen und verloren

Die SP wollte nach Erfolgen bei den eidgenössischen und kantonalen Wahlen 2011/2012 in St. Gallen einen zweiten Sitz im Stadtrat erobern. Diese Strategie ist gescheitert. „Wir haben angegriffen. Da muss man auch damit rechnen, zu verlieren“, sagte Peter Olibet, Vizepräsident der SP-Stadtpartei.

An der Strategie der Doppelkandidatur habe es nicht gelegen. Überrascht zeigte sich Olibet vom guten Wahlresultat Markus Buschors. Der 51-Jährige dürfte von links bis rechts Stimmen geholt haben. Offiziell wurde Buschor von den Grünliberalen, dem Architekturforum Ostschweiz und dem Heimatschutz unterstützt.

Historische Niederlage

Die Sozialdemokraten sind zum ersten Mal seit 1918 nicht mehr im St. Galler Stadtrat vertreten. Urs Weishaupt, Informationschef der Stadt, sprach von einer historischen Niederlage der SP.

2001 hatte die SP mit Elisabeth Beéry einen zweiten Sitz (neben Stadtpräsident Heinz Christen) auf Kosten der CVP erobert. Nach Christens Rücktritt Ende 2004 verlor die SP diesen Sitz wieder an die CVP.

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