In der Stadtpolizei Zürich sollen künftig dunkelhäutige Polizisten arbeiten. «Die Polizei soll ein Spiegelbild der Gesellschaft sein», begründet Polizeivorsteher Richard Wolff (AL) im Interview mit der «SonntagsZeitung» die Pläne der Polizei.
Damit steige die Akzeptanz für die Polizei in der Bevölkerung. «Das Ziel besteht darin, dass man an der Langstrasse beispielsweise auch dunkelhäutige Polizeiangehörige antrifft, die Kontrollen durchführen. Diese haben vielleicht auch etwas mehr Verständnis dafür, wie es ist, anders auszusehen.»
Mit Schweizer Pass
Dieses Ansinnen stösst aber offenbar innerhalb der Polizei auf Widerstand. Dabei geht es um die Diskussion, ob ein Polizist zwingend Schweizer Bürger sein muss. In der geplanten Rekrutierungskampagne stehe «Schweizer Pass vorausgesetzt», stellte Wolff klar.
Allerdings sei «denkbar, als Ausländer die Ausbildung zu beginnen und bis zu deren Abschluss das Schweizer Bürgerrecht zu erhalten».
Bereits im September hatte Wolff angekündigt, dass er mehr Frauen und Personen mit Migrationshintergrund für die Polizei rekrutieren möchte. Letztere Absicht habe «viele Reaktionen» ausgelöst.
«Offensichtlich trifft es etwas ganz tief Emotionales, dass man für den Polizeiberuf den Schweizer Pass verlangt», sagt Wolff der Zeitung. Der Pass werde als Beleg dafür gesehen, dass man voll zur Schweiz stehe. «Vielleicht geht es auch um Konkurrenzangst und um das Gewaltmonopol.»
Auch Frauen und Stadtzürcher ansprechen
Im kommenden Jahr startet die Stadtpolizei nun die neue Rekrutierungskampagne. Die Kampagne unter dem Titel «Diversity Management» soll neben Menschen mit Migrationshintergrund auch Frauen und Leute, die in Zürich aufgewachsen sind oder in der Stadt wohnen, ansprechen.
Die Suche nach Stadtzürchern für das Polizeikorps stosse in den eigenen Reihen auf den grössten Widerstand, sagt Wolff. «Als Antwort kommt von der Polizei zurück: Schon gut, aber wir finden keine Wohnung in Zürich.»