Fünf Jahre nach einem verheerenden Feuer ist in Seoul das über 600 Jahre alte Namdaemun-Tor, Südkoreas Nationalschatz Nummer eins, wieder für das Publikum geöffnet worden.
Es werde mehr als die Wiederherstellung eines Kulturschatzes gefeiert, sagte die in einem traditionellen Kostüm gekleidete Präsidentin Park Geun Hye bei einer Zeremonie im Zentrum der Hauptstadt am Samstag. Das Tor sei «Südkoreas Gesicht, das den nationalen Geist symbolisiert».
Das Feuer am Namdaemun (auch Sungnyemun) im Februar 2008 war ein Schock für die Südkoreaner gewesen. Das Tor war bis auf die Mauer niedergebrannt. Im pagodenförmigen zweistöckigen Holzdach hatte ein wegen Brandstiftung vorbestrafter Südkoreaner das Feuer gelegt. Er wurde später zu einer zehnjährigen Hafstrafe verurteilt.
Das Restaurierungsprojekt hatte 24,7 Milliarden Won (etwa 21 Millionen Franken) verschlungen. «Das Restaurierungsteam betrieb historische Forschungen, um den Nationalschatz unter Verwendung traditioneller Baumaterialien und Techniken zu reparieren», erklärte die Behörde für Kulturerbe.
Das Namdaemun wurde 1398 errichtet und war wichtigstes Stadttor während der Chosun-Dynastie (1392-1910). Im Korea-Krieg (1950-53) wurde das Bauwerk schwer beschädigt und nachher repariert.