Stadtzürcher Stimmbürger bewilligen Sexboxen für Prostituierte

Im Industriequartier von Zürich-Altstetten werden Sexboxen errichtet. Das Stadtzürcher Stimmvolk hat am Sonntag den 2,4-Millionen-Kredit für den Strichplatz mit 46’545 Ja- zu 41’883 Nein-Stimmen angenommen. Die Stimmbeteiligung lag bei 41,8 Prozent.

Die Zürcher "Sexboxen" im Modell (Archiv) (Bild: sda)

Im Industriequartier von Zürich-Altstetten werden Sexboxen errichtet. Das Stadtzürcher Stimmvolk hat am Sonntag den 2,4-Millionen-Kredit für den Strichplatz mit 46’545 Ja- zu 41’883 Nein-Stimmen angenommen. Die Stimmbeteiligung lag bei 41,8 Prozent.

Der Strichplatz entsteht auf einer stadteigenen Brache in Zürich-Altstetten. Der am Sonntag bewilligte Objektkredit beträgt knapp 2,4 Millionen Franken, davon sind eine halbe Million für die Altlastensanierung des Areals vorgesehen. Dazu kommt noch eine Jahresmiete von 92’500 Franken.

Erstellt werden auf dem Areal zehn garagenähnliche, offene Boxen. Die Freier können dort mit dem Auto hineinfahren und die sexuelle Dienstleistung beziehen. Zudem gibt es auf dem Areal eine Betreuungsstelle für Prostituierte sowie Toiletten. Es ist das erste solche Angebot in der Schweiz.

Referendum der SVP

Das Stadtparlament hatte das Projekt im vergangenen September mit 74 zu 30 Stimmen gutgeheissen. Die SVP ergriff dagegen das Referendum und erzwang damit die Volksabstimmung. Der Partei war das Projekt zu teuer. Prostitution sei eine private Angelegenheit, für die keine öffentliche Gelder aufgewendet werden sollten.

Mit dem Strichplatz will die Stadt Zürich der unhaltbaren Situation in der Stadt entgegenwirken. Schlagzeilen machte in den letzten Jahren vor allem die Strassenprostitution am Sihlquai im Kreis 5. Mit dem Strichplatz wird dieser Strich geschlossen, andere Strichzonen werden deutlich reduziert.

Noch hängig sind drei Rekurse gegen die Baubewilligung. Diese könnten die Erstellung der Strichboxen bis zu zwei Jahre verzögern. Langfristig soll auf dem Areal ein Tramdepot errichtet werden. Die Nutzung als Strichplatz ist denn auch auf zehn Jahre beschränkt.

Premiere in der Schweiz

In der Schweiz ist es das erste solche Angebot. Erfahrungen mit Sexboxen haben holländische und deutsche Städte, darunter Utrecht, Essen und Köln. Polizeivorsteher Leupi hatte sich in diesen Städten vorgängig umgesehen. Nach Ansicht der Zürcher Stadtregierung funktionieren die dortigen Strichplätze gut.

Mit dem Strichplatz will die Stadt Zürich der unhaltbaren Situation in der Stadt entgegenwirken. Schlagzeilen machte in den letzten Jahren vor allem die Strassenprostitution am Sihlquai im Kreis 5. Mit dem Strichplatz wird dieser Strich geschlossen, andere Strichzonen werden deutlich reduziert.

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