Der Sexualkundeunterricht, wie er in der heutigen Form erfolgt, leistet laut der Bildungskommission des Ständerats genug. Sie lehnt deshalb die Initiative zum Schutz vor Sexualisierung in Kindergarten und Primarschule ohne Gegenstimme ab.
Die Bildungskommission des Ständerats lehnt die Initiative zum Schutz vor Sexualisierung in Kindergarten und Primarschule – kurz «Schutzinitative» – ohne Gegenstimme ab. Ausschlaggebend bei dem Entscheid war die problematische Umsetzung und die Autonomie der Kantone im Bildungsbereich.
Ausserdem stellt Sexualkundeunterricht, der an den Volksschulen erteilt wird, nach Ansicht der Kommission einen wirksamen Schutz vor sexuellen Übergriffen, Teenagerschwangerschaften und sexuellen Krankheiten dar, wie es in einer Mitteilung der Parlamentsdienste vom Freitag heisst.
Der Nationalrat hatte die Initiative im März mit grosser Mehrheit zur Ablehnung empfohlen. Diese verlangt, dass Sexualkunde in der Schule erst ab dem neunten Altersjahr unterrichtet werden darf. Unterricht zur Prävention von Kindsmissbrauch wäre aber schon ab dem Kindergarten möglich. Danach soll der Sexualkundeunterricht bis zum vollendeten zwölften Altersjahr freiwillig sein.
Auslöser für die von rechtskonservativen Kreisen lancierten Initiative war der sogenannte «Sex-Koffer», der in baselstädtischen Schulen zum Einsatz gekommen war. Er enthielt Material für den Sexualkundeunterricht, was eine erregte Debatte über das Thema auslöste.