Auch homosexuelle Paare sollen Kinder adoptieren dürfen. Die Rechtskommission des Ständerates (RK) hat ohne Gegenstimme beschlossen, einer entsprechenden Petition Folge zu geben. Sie will nun den Bundesrat, die erforderlichen Gesetzesänderungen vorzulegen.
Geht es nach der RK, dürfen künftig alle Erwachsenen, ungeachtet ihres Zivilstandes und ihrer Lebensform, ein Kind adoptieren. Bedingung ist, dass die Adoption für das Kind die beste Lösung ist, wie die RK am Mittwoch mitteilte.
Mit ihrer Motion trage die RK der gesellschaftlichen Realität Rechnung, dass es zahlreiche sogenannte Regenbogenfamilien mit einem geregelten und stabilen Familiensystem gebe, begründet die RK ihren Entscheid.
Räte müssen noch zustimmen
Bevor der Bundesrat eine Gesetzesänderung vorlegen muss, braucht es die Zustimmung zur Motion sowohl des Ständerats wie auch des Nationalrats. Insbesondere im Nationalrat ist das Anliegen umstritten. Dieser hatte die Petition des Vereins Familienchancen Ende September mit 97 zu 83 Stimmen und 8 Enthaltungen abgelehnt.
Die Petenten verlangen, dass gleichgeschlechtliche Paare in eingetragener Partnerschaft in Sachen Eltern- und Adoptionsrechte mit heterosexuellen Ehepaaren gleichgestellt werden. Zivilstand und die sexuelle Orientierung der Adoptionswilligen dürften keine Rolle spielen. Auch Kinder von gleichgeschlechtlichen Paaren sollten gleiche Rechte haben wie Kinder von Ehepaaren.