Stan Wawrinka steht an seinem Heimturnier, dem Geneva Open, erstmals im Final. Wawrinka besiegt im Halbfinal den Tschechen Lukas Rosol (ATP 68) in 83 Minuten 6:2, 4:6, 6:3.
Im Final trifft er am Samstagnachmittag um 15 Uhr auf den Kroaten Marin Cilic (ATP 11). «Natürlich ist das ein wichtiges Ziel, auch in der Schweiz ein Turnier gewinnen zu können», sagt Wawrinka. Einmal stand er in Gstaad im Final, aber «das ist solange her, dass ich mich schon gar nicht mehr daran erinnern kann, wann das eigentlich war».
Es war 2005. Damals unterlag er Gaston Gaudio im Endspiel 4:6, 4:6. Später erreichte Wawrinka an den Swiss Indoors zweimal die Halbfinals (2006, 2011). Generell verliess er die Schweizer Tennis-Events aber frustriert und als Verlierer. In Gstaad feierte er nach 2005 nur noch vereinzelte Siege; die letzten zwei Jahre trat er nicht einmal mehr an. In Basel verlor Wawrinka achtmal in der ersten und einmal in der zweiten Runde. Und auch beim neuen Turnier in Genf hatte er vor einem Jahr bei der Premiere schon das zweite Spiel als haushoher Favorit verloren.
Aber 2016 könnte es am Geneva Open klappen. Wawrinkas Leistungen in den ersten drei Spielen gefielen. Gegen seinen Finalgegner, den Kroaten Marin Cilic, gewann Wawrinka neun von elf Direktbegegnungen; einzig zwei Partien auf Hartplätzen verlor er vor sechs Jahren ganz knapp. Mit dem Sieg über Cilic käme Wawrinka im Alter von 31 Jahren endlich zu seinem ersten Heimsieg.
«Es wird alles andere als einfach, Marin Cilic zu bezwingen», warnt Wawrinka. Mit seiner Formkurve vor dem French Open in Paris ist der Romand aber zufrieden. «Ich spiele gut, viel besser als in den Wochen vorher. Auch gegen Rosol gelang mir ein ausgezeichneter Start.»
Wawrinka legte gegen den Tschechen los wie die Feuerwehr, führte nach sechs Minuten 3:0 und nach 35 Minuten 6:2, 3:2. Alles deutete wie in den ersten beiden Runden gegen Albert Ramos-Viñolas (6:1, 6:1 in 53 Minuten) und Pablo Carreño Busta (6:1, 6:3 in 52 Minuten) auf einen Monolog hin. Dann aber steigerte sich Rosol. Die Nummer 68 der Welt nahm Wawrinka im 23. Service-Game am Genfer Turnier erstmals den Aufschlag ab. Rosol sicherte sich dank dieses Break den zweiten Satz, gestaltete im Entscheidungssatz das Geschehen bis zum 2:2 ausgeglichen, kassierte danach aber zum 2:4 das entscheidende Break.