Stan Wawrinka läuft es in Melbourne weiter nach Wunsch. Im Viertelfinal besiegt der Waadtländer den Japaner Kei Nishikori (ATP 5) in 2:05 Stunden 6:3, 6:4, 7:6 (8:6) und trifft nun auf Novak Djokovic.
Der dramatische Höhepunkt der Partie spielte sich nach zwei Stunden ab im Tiebreak des dritten Satzes. Der bald 30-jährige Stan Wawrinka führte mit 6:1, vergab nacheinander fünf Matchbälle, kam anschliessend zu einer sechsten Möglichkeit, weil Kei Nishikori einen Stoppball-Versuch etwas zu kurz ansetzte, und diesen sechsten Matchball nützte Wawrinka mit seinem 20. Aufschlag-Ass.
Stan Wawrinka verdiente sich den klaren Sieg. Er dominierte den dritten Viertelfinal klar und deutlich. Wawrinka «überfuhr» den vier Jahre jüngeren Japaner. Die Anzahl Gewinnschläge widerspiegelte das Geschehen gut: Wawrinka gelangen genau doppelt so viele Winner als Nishikori (46:23), und das bei ungefähr gleich hoher Fehlerquote.
Die frühen Breaks
Stan Wawrinka gelang es früh, das Heft in die Hand zu nehmen. Die erste Breakmöglichkeit (zum 2:0 im ersten Satz) liess er noch aus; sechs Minuten später gelang ihm zum 3:1 der ersten Aufschlagdurchbruch. Im zweiten Satz präsentierte sich das gleiche Bild: Wieder gelang dem Romand ein frühes Break, diesmal zum 3:2. Nur der dritte Satz verlief ausgeglichener: Nishikori führte mit seinem einzigen Break des gesamten Spiels mit 2:0, verspielte den Vorsprung aber umgehend wieder.
Wawrinka steht erstmals an einem Grand-Slam-Turnier zum zweiten Mal im Halbfinal. Und nach drei Niederlagen besiegte der Lausanner auch wieder einen Spieler aus den Top-5 der Weltrangliste. Zuletzt hatte Wawrinka das im April 2014 im Final von Monte Carlo gegen Roger Federer geschafft. Am Australian Open ist Wawrinka seit elf Einzeln unbesiegt.
Die Serie gegen Djokovic
Im Halbfinal trifft Wawrinka am Freitag auf den Weltranglistenersten Novak Djokovic, der den Kanadier Milos Raonic (ATP 8) in genau zwei Stunden souverän in drei Sätzen mit 7:6 (7:5), 6:4, 6:2 schlug. Gegen den Serben hat Wawrinka von 19 Direktduellen lediglich drei gewonnen – etwa vor einem Jahr an selber Stelle, 2014, als er sich gegen den Serben im Viertelfinal in fünf Sätzen durchsetzte und später den Titel holte.