Eine hartnäckige Erkältung, wegen der seine Stimme heiser ist, kann Stan Wawrinka in Melbourne nichts anhaben. Der Waadtländer zieht mit 6:2, 6:3, 7:6 (7:3) gegen Lukas Rosol in die Achtelfinals ein.
Die Partie dauerte 115 Minuten – und erst gegen Schluss, im dritten Satz hielt Lukas Rosol mit Stanislas Wawrinka. Er brachte seine Aufschlagspiele durch. Rosol besass eine Breakmöglichkeit, um mit 4:2 in Führung zu gehen. Und im Tiebreak führte die Nummer 51 der Welt ebenfalls nochmals mit 3:2. Aber gegen Wawrinkas Aufschlag fand Rosol kein Rezept. Den Breakball wehrte Wawrinka mit einem Aufschlag-Ass mit 190 Stundenkilometer ab; im Tiebreak gewann der 30-jährige Waadtländer alle seine Aufschlagpunkte.
Dass Wawrinka besser und effizienter aufschlug als Aufschlagsspezialist Rosol stellte eine kleine Überraschung dar. Wawrinka servierte 18 Asse, Rosol nur zwei (bei erst noch sechs Doppelfehlern). In den ersten 50 Minuten der Partie brachte Rosol dreimal den Aufschlag nicht durch, was Wawrinka den beruhigenden Vorsprung von 6:2, 4:2 eintrug. Dennoch musste der Romand aufpassen, dass ihm die Partie in der Schlussphase nicht entglitt. Wawrinka brachte nicht die Energie und die Intensität, die man sich von ihm gewohnt ist, auf den Platz. Wawrinka: «Aber es ist auch nicht leicht, gegen Rosol zu spielen. Der Rhythmus im Spiel fehlt. Ich denke, dass ich mich gut bewegt habe. Ausserdem habe ich ausgezeichnet returniert.»
Spricht mit dem Schläger
Die Sache mit seiner Stimme und der Heiserkeit will Wawrinka nicht überbewerten: «Ja, ich kann nicht besonders gut sprechen im Moment. Aber die letzten beiden Tage war die Stimme noch schlimmer. Und wissen sie was? Wichtig ist, dass ich mit dem Tennisschläger sprechen kann.»
Gegen Dimitri Tursunow, Radek Stepanek und Lukas Rosol überstand Stan Wawrinka, der Australian-Open-Sieger von 2014, die erste Woche ohne Satzverlust. In den Achtelfinals trifft er nun aber auf den Kanadier Milos Raonic, der mit einem Finalsieg über Roger Federer das Vorbereitungsturnier von Brisbane gewonnen hat. Auch Milos «die Frisur» Raonic gab in Melbourne noch keinen Satz ab, trotz starker Gegner in den letzten beiden Runden (Tommy Robredo und Viktor Troicki). Das Duell zweier Turniersieger der neuen Saison gewann Raonic gegen Troicki, den Sieger des Vorbereitungsturniers von Sydney, mit 6:2, 6:3, 6:4 äusserst souverän.
In den Direktbegegnungen führt Wawrinka gegen Raonic mit 4:0 Siegen und 8:1 Sätzen. Zuletzt standen sich die beiden vor einem Jahr in Rotterdam in der Halle gegenüber. Damals siegte Wawrinka 7:6, 7:6.