In einem Rundumschlag in der Bankenbranche hat die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) auch die Bonitätsnote der UBS reduziert. Die Bewertung der Grossbank wurde um eine Stufe auf die noch sechstbeste Note „A“ gesenkt.
Weltweit stufte S&P die Kreditwürdigkeit von 15 Grossbanken herunter, wie die Agentur am Dienstagabend bekanntgab. Für eine Reihe weiterer Institute, darunter die Credit Suisse, senkte sie den Ausblick auf „negativ“. Damit droht der zweiten Schweizer Grossbank in den nächsten Monaten ebenfalls eine Abstufung.
Anfang des Monats hatte S&P mitgeteilt, für mehr als 750 Banken in den kommenden Wochen aktualisierte Ratings zu veröffentlichen. Zu den um jeweils eine Stufe herabgestuften Häusern gehören neben der UBS die US-Banken Citigroup, Wells Fargo, Goldman Sachs, Morgan Stanley, JPMorgan und Bank of America sowie die britischen Banken Barclays, HSBC und RBS.
Die grosse Zahl von Abwertungen ist auch darauf zurückzuführen, dass S&P bei der Neubewertung der Kreditwürdigkeit der Banken neue Kriterien anwendete. Um die Krisenfestigkeit der Geldhäuser stärker zu gewichten, seien auch makroökonomische Trends und die Rolle von Regierungen und Zentralbanken eingeflossen, hiess es in der Mitteilung.
Staaten wollen Banken nicht retten
„Die Abwertung reflektiert in erster Linie die geringere Bereitschaft der Staaten, Banken im Krisenfall zu retten“, erklärte Teresa Nielsen, Bankenanalystin bei der Bank Vontobel, gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Hinzu komme das Risiko eines Zusammenbruchs der europäischen Währungsunion, was auch die Finanzbranche hart treffen würde.
Bei der UBS gibt man sich trotz der Abstufung gelassen. Die Bank habe in jüngster Zeit „regulatorisches Kapital“ aufgebaut und gleichzeitig Risiken abgebaut, sagte Sprecher Serge Steiner. Der Erfolgsausweis sei „in der Branche einzigartig“.