Der Kanton Solothurn schickt eine Standesinitiative zur Verringerung von Lebensmittelverlusten nach Bern. Ein Auftrag der Grünen wurde vom Kantonsrat am Mittwoch gegen den Willen der Regierung knapp mit 42 zu 41 Stimmen als erheblich erklärt.
Dass der Verlust zwischen Produktion und Teller ein Problem ist, wurde von keiner Fraktion in Abrede stellt. Auf bürgerlicher Seite war man allerdings der Meinung, dass die Standesinitiative nicht der richtige Weg sei.
Auf linker Seite wurde die Wirkung der Standesinitiative teilweise ebenfalls angezweifelt. Dennoch erachtete man das Vorgehen als die bessere Lösung gegenüber dem Nichtstun.
Rund ein Drittel aller in der Schweiz produzierten Lebensmittel gehe zwischen Feld und Teller verloren oder werde verschwendet, hatten die Grünen ihren Vorstoss begründet. Das entspreche pro Jahr rund 2 Millionen Tonnen Nahrungsmittel.
Die hohen Lebensmittelverluste hätten weitreichende Auswirkungen auf Natur und Mensch. Werfe man Lebensmittel in den Abfall, würden knappe Ressourcen wie Wasser, Böden und fossile Energieträger unnötig belastet bzw. verschwendet.
Die Regierung habe durchaus Verständnis für das Anliegen, sagte Regierungsrat Roland Fürst (CVP). Auf Bundesebene sei allerdings schon einiges im Tun. Deshalb sollte keine Standesinitiative nach Bern geschickt werden. Dieses Instrument habe mittlerweile auf eidgenössischer Ebene keine Wirkung mehr.