Vor gut einem Jahr kippten Befürworter der Grundeinkommen-Initiative medienwirksam acht Millionen Fünfräppler auf den Bundesplatz. Danach wollten sie den Geldhaufen verkaufen – lange erfolglos. Nun hat sich mit dem Stapferhaus Lenzburg ein Käufer für die Hälfte der Münzen gefunden.
Das Stapferhaus Lenzburg habe die vier Millionen Fünfräppler zum Nennwert von 200’000 Franken gekauft, sagte Che Wagner von der Gruppierung «Generation Grundeinkommen» am Sonntagabend der Nachrichtenagentur sda.
Die Aargauer Kulturinstitution will laut Wagner den Geldhaufen ein Jahr lang der Öffentlichkeit zugänglich machen im Rahmen der Ausstellung «Geld – jenseits von gut und böse». Die Ausstellung wird Mitte November eröffnet.
Die Gruppierung hatte Anfang Oktober 2013 bei der Einreichung der Volksinitiative die acht Millionen Münzen auf dem Bundesplatz ausgeschüttet. Um an die Münzen zu kommen, nahm sie eigens einen Kredit auf.
Nach der Aktion suchten die Politaktivisten einen Käufer für die Münzen sowie für einen Tresor. Obwohl sich nach ihren Angaben rund 70 Interessenten aus aller Welt gemeldet hätten, blieben die Verkaufsbemühungen erfolglos – im vergangenen Sommer teilte die Gruppierung mit, sie werde die Münzen der Nationalbank zurückgeben.
Museum wollte den ganzen Haufen
Eigentlich wollte die Gruppierung dem Stapferhaus sämtliche Fünfräppler abtreten. Die eine Hälfte hatte sie aber bereits der Nationalbank zurückgegeben- und diese wollte sie nicht wieder aushändigen, wie Wagner sagte. Die Nationalbank wolle das Geld nicht zweckentfremden, begründete die Institution laut Wagner ihren abschlägigen Entscheid.
Immer noch zum Verkauf ausgeschrieben ist der Tresor – zum symbolischen Betrag von drei Millionen Euro. Die Gruppierung will mit dem Erlös den Abstimmungskampf finanzieren.
Bunt gemischtes Initiativkomitee
Die Initiative war im Oktober 2013 eingereicht worden. Sie verlangt ein bedingungsloses Grundeinkommen, «das der ganzen Bevölkerung ein menschenwürdiges Dasein und die Teilnahme am öffentlichen Leben ermöglicht.» Den Initianten schwebt ein Betrag von etwa 2500 Franken vor.
Hinter dem Begehren steht ein bunt gemischtes Komitee, dem unter anderem der Publizist Daniel Straub, der frühere Bundesratssprecher Oswald Sigg und die Zürcher Rapperin Franziska Schläpfer («Big Zis») angehören.