Star-Fotograf René Burri ist im Alter von 81 Jahren gestorben

Ohne die Porträts des Magnum-Fotografen René Burri wäre der Mythos von Che Guevara wohl nicht so gross ausgefallen, nun ist der Zürcher im Alter von 81 Jahren gestorben.

Fotograf Rene Burri, Schweizer Fotolegende und langjähriges Mitglied der Agentur Magnum, in seiner Ausstellung «Doppelleben» im Museum für Gestaltung in Zürich am Dienstag, 4. Juni 2013. Rene Burri hat die Fotogeschichte des 20. Jahrhunderts gepraegt. Viele seiner Bilder wie der Zigarre rauchende Che Guevara oder die Arbeiten zu Le Corbusier sind weltbekannt. Zu seinem 80. Geburtstag und anlaesslich einer kapitalen Schenkung in die Sammlungen des Hauses widmet das Museum Rene Burri eine Hommage und zeigt mit diesen Werken einen weitgehend unbekannten Bereich aus dem Schaffen des grossen Schweizer Fotografen. (KEYSTONE/Walter Bieri) (Bild: sda)

Ohne die Porträts des Magnum-Fotografen René Burri wäre der Mythos von Che Guevara wohl nicht so gross ausgefallen, nun ist der Zürcher im Alter von 81 Jahren gestorben.

Der Fotograf René Burri ist tot. Der Zürcher starb im Alter von 81 Jahren zu Hause in Zürich. Burris langjähriger Freund, der Berner Fotograf Michael von Graffenried, bestätigte der Nachrichtenagentur sda Burris Tod.

René Burri sei schon seit längerer Zeit krank gewesen und zu Hause in Zürich gestorben. Medienberichten zufolge starb Burri, der vor allem in Paris gelebt hatte, an einer Krebserkrankung.

Der bekannte Fotograf, am 9. April 1933 in Zürich geboren, war Mitglied der Foto-Agentur Magnum. Für die Agentur reiste er um die Welt und publizierte seine Reportagen über die grossen politischen Geschehnisse des 20. Jahrhunderts.

Saigon 1979, von René Burri festgehalten.

Weltbekannt neben seinen Bildern vom kubanischen Revolutionshelden Guevara waren auch seine Porträts von Picasso, Alberto Giacometti oder Le Corbusier. Sein erstes Bild einer prominenten Person schoss er aber schon im Alter von 13 Jahren von Winston Churchill in Zürich.

In seiner Heimatstadt liess er sich später zum Fotografen ausbilden, von 1950 bis 1953 besuchte er die Fachklasse für Fotografie bei Hans Finsler. 1955 reichte er eine Fotoreportage bei der Fotoagentur Magnum ein – und erhielt den Zuschlag.

Eine Ausstellung zum 80.

Vier Jahre später nahm ihn Magnum als Vollmitglied auf. Die Bilder des Zigarren rauchenden Che Guevara entstanden 1963, als er vom damaligen kubanischer Industrieminister in Havanna empfangen wurde.

Sein Werk wurde in zahlreichen Ausstellungen präsentiert – unter anderem letztes Jahr in einer Ausstellung anlässlich seines 80. Geburtstags im Museum für Gestaltung in Zürich.

Seine Bilder wurden auch mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt erhielt der Fotograf 2011 den mit 20’000 Franken dotierten Swiss Press Photo Life Time Achievement Award der Fondation Reinhardt von Graffenried.

«Dieses Bild ist wie eine Kugel an meinem Bein»



Eine Ikone der Fotografie: Che Guevara mit Havanna im Jahr 1962.

Eine Ikone der Fotografie: Che Guevara mit Havanna im Jahr 1962. (Bild: Rene Burri/Magnum)

«Es ist wie eine Kugel an meinem Bein», sagte René Burri in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» 2011 über sein berühmtestes Foto von Che Guevara. Um gleich zu relativieren: Natürlich sei das Bild höchst positiv für ihn gewesen.

Nicht nur für ihn, sondern auch für den ­abgebildeten kubanischen Guerillaführer. Burris Foto des Zigarre rauchenden Che ­erreichte nach dessen Tod im Jahr 1967 Ikonenstatus – wenn es auch nicht ganz so ­berühmt wurde wie Alberto Kordas «Guerrillero Heroico» (1960), das den ­Revolutionär in nachdenklicher Pose mit Béret auf dem Kopf zeigt und das auf noch mehr T-Shirts, Fahnen und Kaffeetassen Niederschlag gefunden hat als Burris Foto (mehr dazu im Kultwerk #74 der Tageswoche – Che Guevara).

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Die Magnum-Seite lädt zum Schmökern in den Bildern von René Burri ein. Sie hat auch aus dem traurigen Anlass Bilder von Burri selbst online gestellt.

Nachrufe von den Kollegen der NZZ («Ein Mann mit Haltung»), des «Tages-Anzeigers» («Der Schweizer Weltreporter») und der deutschen Kollegen der «Süddeutschen Zeitung» (Der Mann mit dem abseitigen Blick).

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