Staraufgebot zur Eröffnung der 65. Berlinale

Zur Eröffnung der 65. Berliner Filmfestspiele haben sich rund 1600 Gäste im Berlinale-Palast am Potsdamer Platz versammelt. Gemeinsam mit dem diesjährigen Jury-Präsidenten, dem US-Filmemacher Darren Aronofsky, eröffnete Intendant Dieter Kosslick die Filmfestspiele.

Jury-Präsident Darren Aronofsky mit Schauspielerin Audrey Tautou (Bild: sda)

Zur Eröffnung der 65. Berliner Filmfestspiele haben sich rund 1600 Gäste im Berlinale-Palast am Potsdamer Platz versammelt. Gemeinsam mit dem diesjährigen Jury-Präsidenten, dem US-Filmemacher Darren Aronofsky, eröffnete Intendant Dieter Kosslick die Filmfestspiele.

Durch die gut eine Stunde dauernde Gala am Donnerstagabend führte wie schon im vergangenen Jahr Moderatorin Anke Engelke. Im beigefarbenen Kleid mit Schleppe begrüsste sie die zahlreichen bekannten Gäste aus dem nationalen wie internationalen Filmgeschäft. Im Publikum sassen etwa Volker Schlöndorff, Christoph Waltz, James Franco, Iris Berben, Matthias Brandt, Christian Berkel und Andrea Sawatzki.

Die deutsche Kulturstaatssekretärin Monika Grütters sagte bei der Eröffnung, nach den Terroranschlägen von Paris im Januar stelle sich die Frage, wie weit Kunst gehen könne und dürfe und wie politisch ein solches Filmfestival sein müsse.

«Politisch war die Berlinale immer», betonte Grütters. Das sei auch in diesem Jahr nicht anders. Grütters verwies dabei auf den Wettbewerbsfilm «Taxi» des iranischen Filmemachers Jafar Panahi, der den Film trotz eines Berufsverbots in seiner Heimat gedreht hat.

Sehr bunte Jury

Ein Filmfestival wie die Berlinale «begeistert Menschen, zieht Menschen an», sagte Berlins Regierender Bürgermeister, Michael Müller. Es bringe das Publikum dazu, sich auch «mit Themen auseinanderzusetzen, zu denen man sonst keinen Zugang hat», verwies auch er auf eine politische Dimension der Berlinale.

Jury-Präsident ist in diesem Jahr Filmemacher Aronofsky. Er war unter anderem für die erfolgreichen Filme «The Wrestler» und «Black Swan» verantwortlich. Neben ihm sitzen in der siebenköpfigen Jury der deutsche Schauspieler Daniel Brühl, seine französische Schauspielkollegin Audrey Tautou und der Macher der Serie «Mad Men», Matthew Weiner.

Die internationale Jury ist für die Vergabe des Goldenen Bären sowie für sieben Silberne Bären verantwortlich. Im Rennen um die begehrten Trophäen sind in diesem Jahr 19 Filme, darunter vier deutsche Produktionen und Koproduktionen.

Eröffnungsfilm ebenfalls im Wettbewerb

Auch der Eröffnungsfilm «Nobody Wants The Night», ein spanisch-französisch-bulgarisches Werk, tritt im Wettbewerb um die Bären an. Der Film spielt im Jahr 1908 und erzählt die Abenteuergeschichte zweier Frauen in Grönland.

Hauptdarstellerin ist die französische Erfolgsschauspielerin Juliette Binoche, die die wagemutige Ehefrau des Arktis-Forschers Robert Peary spielt. Auch Binoche war gemeinsam mit der spanischen Regisseurin Isabel Coixet und weiteren Mitgliedern ihres Filmteams am Donnerstag zur Weltpremiere ihrer Produktion in Berlin angereist.

Es ist erst das zweite Mal in der Geschichte der Berlinale, dass das Festival von einer Regisseurin eröffnet wird. Zuletzt war 1995 die deutsche Filmemacherin Margarethe von Trotta ausgewählt worden, zum Berlinale-Auftakt ihr Drama «Das Versprechen» zu zeigen. In diesem Jahr stammt gut ein Viertel in verschiedenen Festival-Reihen laufenden Berlinale-Filme von Regisseurinnen.

Der Goldene und die Silbernen Bären werden am 14. Februar verliehen. Bereits zwei Tage zuvor soll Autorenfilmer Wim Wenders den Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk erhalten. Als Hommage werden während der Berlinale-Tage ausserdem zehn Filme des Geehrten gezeigt.

Insgesamt stehen bei der bis zum 15. Februar dauernden Berlinale 441 Filme auf dem Programm. Zu den Vorführungen werden mehr als 400’000 Kinofans erwartet.

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