Der US-Kaffeegigant Starbucks wagt nach 30 Jahren erstmals den Schritt in die Heimat von Espresso und Cappuccino. Anfang 2017 will die Kette aus Seattle eine Filiale in Italien eröffnen – in Mailand, um genau zu sein.
In der lombardischen Metropole hatte die Starbucks-Geschichte einst begonnen, als sich der heutige Unternehmenschef Howard Schultz dort 1983 in die «Kunst und Magie» der örtlichen Kaffeekultur verliebte.
«Dies ist das wichtigste Projekt unserer Gruppe», betonte der 62-Jährige einem Bericht der Zeitung «Corriere della Sera» vom Montag zufolge. «Der Traum der Gruppe war es immer, irgendwann den Kreis zu schliessen und nach Italien zu gehen, aber wir waren noch nicht bereit», zitierte Starbucks den Unternehmer auf seiner Webseite.
Alle bisherigen Pläne zur Expansion in die Kaffeehochburg Italien waren im Sande verlaufen – zu gross schien die Konkurrenz der unzähligen Bars und Cafés im Land, zu anspruchsvoll der Kaffeegeschmack der minimalistisch eingestellten Italiener, die lieber einen starken, schwarzen «Ristretto» in der Mini-Tasse trinken als einen «Vanilla Bean Crème Frappuccino» im Riesenbecher. Das Projekt geht die Kette gemeinsam mit den italienischen Unternehmen Percassi als Partner an.
Starbucks verfügt heute über etwa 23’000 Filialen in mehr als 70 Ländern, darunter auch in China und Teilen Afrikas – nur nicht in Italien. Der weltweite Umsatz lag im vergangenen Jahr bei 19,2 Milliarden Dollar.
In Mailand will Schulz die Kunden auch mit einem «grossartigen, verführerischen Ambiente» anlocken. Ein passendes Gebäude werde noch gesucht. «Wir sind bereit, Millionen von Dollar in Euer Land zu investieren. Wir wollen neue Jobs schaffen», sagte Schultz. Starbucks komme mit «Demut und Respekt» nach Italien – und mit einer starken Kaffeemischung.