Die Steuervereinbarungen der US-Kaffeehauskette Starbucks mit den niederländischen Behörden sind nach Einschätzung der EU-Kommission womöglich illegal. Es gebe nach vorläufigen Erkenntnissen staatliche Beihilfen für die weltgrösste Kaffeehauskette.
Sie hege Zweifel, ob sich dies mit dem Markt vereinbaren liesse, teilte die EU-Kommission am Freitag mit. Die niederländische Regierung wies die Vorwürfe umgehend zurück. Es handle sich nicht um staatliche Beihilfen. Das Steuerabkommen erfülle international vereinbarte Standards.
Dank des Abkommens kann Starbucks in den Niederlanden erheblich Steuern sparen. Die EU-Kommission hatte vor fünf Monaten eine eingehende Prüfung der Steuerpraxis begonnen. Betroffen davon sind auch Abkommen in anderen europäischen Ländern, von denen neben Starbucks Apple, Amazon und Fiat profitieren.
Die Praxis der Steuervermeidung ist zuletzt verstärkt in den politischen Fokus gerückt. Vergangene Woche hatte ein internationales Journalisten-Netzwerk enthüllt, dass Luxemburg internationalen Konzernen mit Sondervereinbarungen jahrelang den roten Teppich ausgerollt hatte. Dadurch sollen rund 340 Unternehmen Steuern in Milliardenhöhe gespart haben.