Protest gegen Donald Trump mit Jobs und kostenlosen Unterkünften: Starbucks und Airbnb haben konkrete Schritte angekündigt, um die Folgen des US-Einreiseverbots für Flüchtlinge und Menschen aus muslimischen Staaten zu mildern.
Die Kaffeehauskette Starbucks will 10’000 Flüchtlinge einstellen, der Zimmervermittler Airbnb will Menschen, die wegen des Einreisestopps festsitzen, kostenlose Unterkünfte anbieten. Auch weitere US-Firmen positionieren sich gegen das Dekret des US-Präsidenten.
Trump hatte am Freitag per Dekret angeordnet, dass Bürger aus sieben mehrheitlich muslimischen Ländern 90 Tage lang keine Visa erhalten dürfen. Sämtlichen Flüchtlingen wurde die Einreise für 120 Tage untersagt, syrischen Flüchtlingen sogar auf unbestimmte Zeit.
Starbucks erklärte daraufhin am Sonntag, in den nächsten fünf Jahren würden weltweit 10’000 Flüchtlinge eingestellt. In allen 75 Ländern, in denen er Filialen betreibt, will der Konzern Menschen einstellen, die vor Krieg, Verfolgung oder Diskriminierung geflohen sind, wie Starbucks-Chef Howard Schultz in einem Brief an die Mitarbeiter erklärte.
Starten soll das Programm in den USA. Hier werden laut Schultz zunächst Flüchtlinge eingestellt, die in ihren Heimatländern für das US-Militär gearbeitet hatten, etwa als Übersetzer.
Schultz erklärte, die USA erlebten «beispiellose Zeiten, in denen wir erleben, wie das Gewissen unseres Landes und das Versprechen des amerikanischen Traums in Frage gestellt werden». Er beobachte dies mit «tiefer Sorge». Der Manager steht den US-Demokraten nahe.
Airbnb-Chef Brian Chesky kritisierte Trumps Dekret ebenfalls. Grenzschliessungen würden das Land «noch stärker spalten», schrieb er auf Twitter. «Airbnb stellt Flüchtlingen und jedem, dem die Einreise in die USA verweigert wird, eine kostenlose Unterkunft», verkündete Chesky. Wer dringend eine Unterkunft suche, könne ihn kontaktieren.
Auf einer speziellen Internetseite von Airbnb können sich demnach Menschen melden, die eine kostenlose Unterkunft zur Verfügung stellen wollen. Das Unternehmen greift dabei auf ein bereits bestehendes Programm für Naturkatastrophen zurück. Ausserdem soll es Notfallunterstützung für Menschen geben, die wegen des Einreisestopps fernab eines Zimmerangebots stranden.
Auch andere Firmen reagieren
Auch die Fahrdienstvermittler Lyft und Uber bezogen Stellung. Lyft kündigte eine Spende von einer Million Dollar für die Bürgerrechtsorganisation ACLU an. Diese geht gerichtlich gegen das Einreiseverbot vor. Lyft-Konkurrent Uber versprach, seinen von dem Dekret betroffenen Fahrern zu helfen.
Kritisch äusserte sich auch der Chef des Mischkonzerns General Electric, Jeffrey Immelt. Viele für den Erfolg des Unternehmens wichtige Mitarbeiter seien vom Einreisestopp betroffen, erklärte er. Der Chef der Grossbank JP Morgan Chase, Jamie Dimon, versprach betroffenen Mitarbeitern die «unerschütterliche» Unterstützung seiner Firma.
Bereits am Samstag hatten Top-Manager von US-Technologiefirmen Trumps Vorgehen scharf kritisiert. Der Chef des Streamingdienstes Netflix, Reed Hastings, nannte es «unamerikanisch». «Apple würde ohne Einwanderung nicht existieren und schon gar nicht blühen und Innovationen schaffen, wie wir es tun», erklärte Konzernchef Tim Cook. Auch Google-Chef Sundar Pichai und Microsoft-Chef Satya Nadella reagierten besorgt.