Nach Einschätzung der Ökonomen der Grossbank UBS darf sich die Schweiz auf ein weiterhin deutliches Wirtschaftswachstum einstellen. Auch der starke Franken vermag die Entwicklung laut den Experten nicht zu bremsen.
Die durch die Währungskrise verursachte Exportschwäche werde durch die stark wachsende Binnenkonjunktur wettgemacht, schrieben die UBS-Ökonomen am Donnerstag. Deswegen gehen sie davon aus, dass die Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandprodukt, BIP) im laufenden Jahr um 1,3 Prozent und im kommenden Jahr um 1,7 Prozent zulegen wird.
Die Ökonomen der Grossbank Credit Suisse hingegen schätzen die Lage anders ein: Sie halten an ihrer Prognose eines nur schwachen BIP-Wachstums von 0,5 Prozent für das laufende Jahr fest.
Die Konjunktur habe sich zwar erstaunlich positiv entwickelt; das Wachstumstempo dürfte aber nicht durchzuhalten sein, schrieben die Experten am Donnerstag. Die CS-Ökonomen hatten ihre Wachstumsprognose im vergangenen November von stattlichen 2 Prozent auf 0,5 Prozent nach unten korrigiert.
Die Arbeitslosenquote bleibt gemäss der Prognose der UBS-Ökonomen im laufenden und im nächsten Jahr tief: 2012 dürfte sie bei 3,1 Prozent liegen und 2013 leicht auf 3,2 Prozent steigen.
Sinkende Preise erwartet
Generell dürften laut UBS die Preise in der Schweiz heuer zurückgehen. Die UBS erwartet einen Rückgang des Niveaus um 0,5 Prozent im laufenden Jahr, das sich 2013 in eine Zunahme um 1,4 Prozent wandelt.
Auch die CS-Ökonomen rechnen neu mit einem Rückgang der Preise: Sie revidierten ihre Teuerungsprognose von +0,4 Prozent auf -0,3 Prozent. Die Experten begründen dies mit der jüngsten Eskalation der Eurokrise, die zu einer gestiegenen Nachfrage nach Schweizer Franken geführt habe. Zudem wirkten sich die gefallenen Rohstoffpreise auf das Schweizer Preisniveau aus.
Die Immobilienpreise hingegen dürfte noch jahrelang wachsen, was von den Grossbank-Ökonomen als Risiko eingestuft wird. Die UBS sagt eine „umso längere“ Preiskorrektur voraus, wenn das Preiswachstum eines Tages enden wird.