Giulia Steingruber verpasst an den Weltmeisterschaften in Antwerpen im Sprung-Final eine Medaille knapp. Die 19-jährige Ostschweizerin wird Vierte, Gold holte die Amerikanerin McKayla Maroney.
Steingruber, die als erste der acht Teilnehmerinnen starten musste, zeigte eine brillante Leistung. Den Tschussowitina, ihren ersten, schwierigeren Sprung, stand sie traumwandlerisch sicher, und auch die Premiere des Jurtschenkos mit der doppelten Schraube gelang ihr vorzüglich. Mit 15,233 als Durchschnittspunktzahl der beiden Sprünge schaffte sie ihre persönlich höchste Wertung an Titelkämpfen.
Am Ende fehlten Steingruber, der WM-Fünften von 2011, aber 0,25 Punkte zur Bronzemedaille, womit sie es verpasste, als zweite Schweizerin nach Ariella Kaeslin (2009) eine Medaille zu gewinnen. Die bronzene Auszeichnung sicherte sich die Nordkoreanerin Hong Un Jong, die Olympiasiegerin von 2008, die schwieriger als Steingruber turnte.
Ausser Reichweite blieben für die Schweizerin die Mehrkampf-Weltmeisterin Simone Biles und McKayla Maroney, beide aus den USA. Maroney, die Titelverteidigerin und Olympia-Zweite von London, zeigte keine Schwäche und erhielt für ihren Amanar mit 15,966 Punkten die höchste Wertung des Tages.
Der Wettkampf war von mehreren Stürzen geprägt. Die Dominikanerin Yamilet Pena Abreu stürzte zweimal, die Vietnamesin Thi Ha Thanh Phan, die WM-Dritte von 2011, bei ihrem zweiten Sprung. Pech bekundete Chantysha Netteb. Die 16-jährige Holländerin zog sich bei ihrem Sturz eine Knieverletzung zu und musste vom Podium getragen werden.
Ihren letzten Einsatz in Antwerpen wird Steingruber am Sonntag bestreiten, wo sie auch am Bodenfinal mit Aussenseiterchancen auf eine Medaille teilnehmen wird.