Seit den von Islamisten verübten Terroranschlägen in Paris Anfang Januar mit 17 Todesopfern ist es in Frankreich zu einer massiven Zunahme muslimfeindlicher Übergriffe gekommen.
In den ersten drei Monaten des Jahres sind 222 anti-muslimische Taten gemeldet worden. Das seien sechs Mal mehr als im Vorjahreszeitraum, erklärte die Beobachtungsstelle gegen Islamfeindlichkeit in Paris.
Allein im Januar gab es 178 entsprechende Taten und Drohungen. Demnach wurden Muslime tätlich angegriffen, Schüsse auf Moscheen abgegeben und muslimische Einrichtungen sowie Geschäfte von Muslimen beschädigt oder beschmiert.
Zwei Islamisten hatten am 7. Januar beim Angriff auf die Satirezeitung «Charlie Hebdo» zwölf Menschen erschossen, darunter die bekanntesten Zeichner des für seine islamkritischen Karikaturen bekannten Blattes.
Ein Gesinnungsgenosse der beiden tötete in den folgenden Tagen eine Polizistin und bei einer Geiselnahme in einem jüdischen Supermarkt in Paris vier Menschen. Die drei Terroristen wurden schliesslich bei Polizeieinsätzen erschossen.
Die Attentate könnten «in keiner Weise diesen Gipfel des Hasses oder der Rache gegen Franzosen muslimischen Glaubens rechtfertigen», erklärte nun der Leiter der Beobachtungsstelle, Abdallah Zekri, mit Blick auf den massiven Anstieg anti-muslimischer Übergriffe. Frankreichs Muslime seien «weder für die terroristischen Taten verantwortlich noch schuldig».