Die japanischen Exporte haben im Oktober unerwartet kräftig zugelegt und Hoffnungen geschürt, dass der überraschende Rückfall des Landes in die Rezession schon bald überwunden sein könnte. Die Ausfuhren stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 9,6 Prozent.
Ein so deutlicher Anstieg gab es seit acht Monaten nicht mehr, wie das Finanzministerium am Donnerstag mitteilte. Der Wert lag vor allem auch deutlich über den Erwartungen. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Plus von 4,5 Prozent gerechnet.
Vor allem Autos, Elektronik und Schiffe verkauften sich gut. «Die Daten zeigen, dass die Exporte zu Wachstum im vierten Quartal beitragen werden und etwas dabei helfen, die Schwäche bei der Inlandsnachfrage wettzumachen», sagte der Anleihen-Experte Shuji Tonouchi von Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities.
Rezession im dritten Quartal
Die überraschend positiven Export-Zahlen stützen auch die Sicht der japanischen Notenbank. Diese hatte am Mittwoch ihre Geldpolitik nicht gelockert und sich vorsichtig optimistisch zur Wirtschaftsentwicklung geäussert.
Japan war im dritten Quartal überraschend in die Rezession gerutscht, weil sich die Bürger nach einer Anhebung der Mehrwertsteuer mit Käufen zurückhielten. Ministerpräsident Shinzo Abe hat angesichts der Entwicklung die geplante weitere Anhebung der Steuer aufgeschoben, ein Konjunkturpaket angekündigt und Neuwahlen ausgerufen.
Beobachtern zufolge wird er wohl im Amt bestätigt werden und kann dann 2015 unpopuläre Reformschritte vorantreiben. Die Notenbank hatte Ende Oktober angesichts der schwachen Konjunktur überraschend beschlossen, noch mehr Geld als bislang schon in die Wirtschaft zu pumpen.