In den Arbeitslosenzahlen vom Januar machen sich die Folgen der Frankenaufwertung noch nicht bemerkbar. Wirtschaftsprofessor Yves Flückiger von der Universität Genf rechnet allerdings damit, dass sich dies bald ändern könnte.
Die Zahl der Arbeitslosen in der Schweiz nahm im Januar zwar um 2,4 Prozent zu und die Arbeitslosenquote stieg gegenüber dem Dezember um 0,1 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent. Die Zunahme der Arbeitslosigkeit sei aber keine Folge des erstarkten Frankens, erklärt Flückiger auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Im Winter sei der Betrieb in vielen Branchen wie dem Baugewerbe reduziert. Tatsächlich blieb die Quote gemäss Zahlen des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) stabil, wenn saisonale Effekte herausgerechnet werden. Im Vergleich zum Vorjahr sind gar etwas weniger Menschen arbeitslos.
Falls der Franken gegenüber dem Euro allerdings weiterhin so stark bleibe, steuere man auf eine Phase der makrökonomischen Stagnation zu, sagte Flückiger weiter. Die konjunkturelle Lage könne sehr «delikat» werden, trotz der Möglichkeit von Kurzarbeit und trotz des durch die verbilligten Importe begünstigten privaten Konsums.
Flückiger geht davon aus, dass in diesem Jahr der saisonale Rückgang der Arbeitslosigkeit im Frühling ausbleiben wird. Die Arbeitslosenquote könnte sich in dieser Zeit gar noch erhöhen.