Titelverteidiger Spanien (4:1 gegen Österreich) trifft im Davis Cup im Halbfinal auf den Rekordsieger USA (3:2 in Frankreich).
Ebenfalls den Vorstoss unter die letzten vier schafften Tschechien (4:1 gegen Serbien) und Argentinien (gegen Kroatien).
Wie schon gegen die Schweiz in der Runde zuvor war John Isner die grosse Figur im amerikanischen Team. Der 2,06 m grosse Teamleader hatte sich auf dem Sand des Monte Carlo Country Clubs am Freitag gegen Gilles Simon durchgesetzt und holte am Sonntag gegen Jo-Wilfried Tsonga den entscheidenden dritten Punkt.
Gegen Tsonga musste Isner im dritten Satz zum einzigen Mal seinen Aufschlag abgeben. Im vierten Umgang ging er dann aber rasch 3:0 in Führung und spielte in der Folge bei eigenem Service souverän. Er überzeugte bei seinen beiden Auftritten an der Côte d’Azur aber nicht nur mit dem Aufschlag, sondern auch mit der Vorhand, den gefühlvollen Volleys und einigen sehenswerten Stoppbällen.
Die Franzosen verspekulierten sich bei der Wahl der Unterlage ähnlich wie die Schweiz. Isner kam auf dem Sand besser zurecht als Simon und Tsonga. Frankreichs Teamcaptain Guy Forget, der nach 14 Saisons sein Amt abgeben wird, hatte allerdings auch ein wenig Pech: Die beiden stärksten französischen Sandspieler, Gael Monfils und Richard Gasquet, fielen kurzfristig verletzt aus.
Der 32-fache Davis-Cup-Sieger USA trifft nun im Halbfinal auf Spanien. Erneut werden die Amerikaner auswärts antreten müssen. Und auch die Spanier werden mit Sicherheit auf Sand spielen wollen. Die beiden Nationen standen sich in den letzten zwölf Jahren schon sechsmal gegenüber. Die Bilanz in diesem Zeitraum spricht mit 4:2 für die derzeitigen Davis-Cup-Dominatoren aus Spanien, die 2000, 2004, 2008, 2009 und 2011 jeweils den Titel gewannen.
Im Viertelfinal gegen Österreich verlor Spanien zwar das Doppel, war aber in den Einzeln unantastbar. In Abwesenheit von Rafael Nadal gewann David Ferrer als Teamleader seine Partien gegen Andreas Haider-Maurer und Jürgen Melzer ohne Satzverlust. Auch Nicolas Almagro blieb gegen Melzer ungefährdet. Für die Spanier war es der 23. Heimsieg in Folge! Eine längere Erfolgsserie weist nur noch Italien auf. Die Italiener blieben zwischen 1949 und 1964 auf eigenem Boden 28 Mal ungeschlagen.
Tomas Berdych führte die tschechische Equipe gegen die Serben zur erfolgreichen Revanche für das Halbfinal-Out vor zwei Jahren auf dem Balkan. Die Nummer 7 des ATP-Rankings entschied erstmals seit seinem Davis-Cup-Debüt 2003 drei Spiele ohne Satzverlust zu seinen Gunsten. Im entscheidenden Einzel gegen Janko Tipsarevic setzte er sich nach 3:45 Stunden 7:6, 7:6, 7:6 durch. Im dritten Satz führte Tipsarevic im Tiebreak 5:1, ehe ihm die Partie entglitt. Serbien musste in Prag ohne die Weltnummer 1 Novak Djokovic auskommen.
In Buenos Aires schuf Juan Martin Del Potro am dritten Tag früh klare Verhältnisse. Der frühere US-Open-Sieger deklassierte den entkräfteten Kroaten Marin Cilic 6:1, 6:2, 6:1. Die Nummer 1 der Gäste hatte in den zehn Sätzen zuvor zu viel Energie verbraucht und stemmte sich kaum mehr gegen das Out. Die Basis zum 4:1-Erfolg legten die Gauchos am Samstag in einem epischen Doppel: David Nalbandian und Eduardo Schwank rangen die stark aufschlagenden Kroaten vor über 14’000 fanatischen Anhängern im „Estadio Parque Roca“ 3:2 nieder. Im September empfangen die Südamerikaner, die zum vierten Mal seit 2006 unter die Top vorstiessen, das tschechische Team.