Nach einer kurzen Wetterentspannung hat es in der Nacht im Tessin erneut heftig geregnet. Besonders betroffen waren die Regionen Locarnese und Bellinzonese, für die MeteoSchweiz die Warnstufe vier ankündigte. Ein Erdrutsch legte den Zugverkehr nach Italien lahm.
Auf der Bahnlinie S30, die Bellinzona mit dem Flughafen Mailand Malpensa verbindet, kam es durch den intensiven Dauerregen zu einem Erdrutsch, wie die SBB mitteilten. Der Zugverkehr ist zwischen Magadino-Vira und Luino (I) bis Betriebsschluss unterbrochen. Es verkehren Ersatzbusse.
Gemäss MeteoNews sind in Locarno-Monti zwischen Freitagabend und Montagnachmittag 200 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen – mehr als durchschnittlich in einem ganzen Monat gemessen wird. Innerhalb von 24 Stunden gingen in Locarno 140 Liter Regen pro Quadratmeter nieder, wie SRF Meteo mitteilte.
In Sopra- und Sottoceneri kam es durch den Regen zu kleineren Erdrutschen, die jedoch zu keinen grösseren Verkehrsbehinderungen führten, wie die Tessiner Kantonspolizei auf Anfrage sagte. Gegen Mittag musste allerdings die Kantonsstrasse zwischen Biasca – Iragna – Gorduno gesperrt werden. Am frühen Dienstagabend soll die Strasse wieder befahrbar sein, wie der Kanton mitteilte.
Die Feuerwehr in Locarno sagte auf Anfrage, dass sie in Anbetracht der gefallenen Regenmengen vergleichsweise wenige Einsätze zu bewältigen hatte – Keller waren vollgelaufen und Strassen überspült.
Für den Abend erwarteten die Meteorologen nochmals heftige Regenfälle im Tessin. Die Erdrutsch- und Überschwemmungsgefahr bleibe angespannt, schreibt MeteoNews. In der Nacht auf Dienstag gebe es im Süden der Schweiz dann aber eine nachhaltige Wetterberuhigung.