Am US Open der Golfprofis in Erin bei Milwaukee scheiden fast alle Stars und Favoriten nach zwei Runden aus. Auch Titelverteidiger Dustin Johnson ist in den Finalrunden vom Wochenende nicht dabei.
Im Tennis ist es seit Jahren und noch bis auf weiteres undenkbar, dass die Koryphäen Djokovic, Murray, Nadal, Federer und Wawrinka an einem Grand-Slam-Turnier allesamt spätestens in der 2. Runde ausscheiden. Im weniger berechenbaren Golfsport ist solches viel eher möglich. Und in dieser Woche ist es genau so passiert. Von den fünf Dominatoren und prägenden Figuren der Saison 2016 hat am 117. US Open kein Einziger die beiden Finalrunden erreicht. Die vier letztjährigen Majorturnier-Gewinner Danny Willett (US Masters), Dustin Johnson (US Open), Henrik Stenson (British Open) und Jimmy Walker (US PGA Championship) sind nach zwei Umgängen ebenso ausgeschieden wie Justin Rose, der Olympiasieger von Rio de Janeiro.
Addiert man das deutliche Scheitern von Rory McIlroy und Jason Day, den Nummern 2 und 3 der Weltrangliste, ist das Debakel für die Favoriten am zweiten Majorturnier des Jahres nahezu komplett. Ebenfalls unter den Ausgeschiedenen sind Bubba Watson und der Wahlwalliser Adam Scott, die ab 2012 zweimal respektive einmal am US Masters triumphierten. Diese beispiellose und schier unglaubliche Zwischenbilanz zeigt am deutlichsten, wie wenig die Prognosen – auch die Vorhersagen von Experten – vor den grossen Turnieren wert sind.
Von den Genannten hielt sich Justin Rose am besten. Dem Engländer fehlte zuletzt nur ein Schlag für das Weiterkommen. Der Weltranglisten-Erste Dustin Johnson verpasste die Qualifikation auf den letzten Löchern der 2. Runde.
Von den zurzeit namhaftesten Golfern sind nur der Spanier Sergio Garcia, Sieger des US Masters vor gut zwei Monaten, und der zweimalige Majorturnier-Gewinner Jordan Spieth aus den USA weitergekommen. Garcia hat mit vier Schlägen Rückstand noch reelle Chancen auf den Sieg.
Spitze dicht gedrängt
An der Spitze liegen sieben Spieler innerhalb von zwei Schlägen. Zu ihnen zählt der aufstrebende Engländer Tommy Fleetwood, der im September am Omega European Masters in Crans-Montana mitspielen wird. Der noch ohne Major-Titel dastehende Amerikaner Rickie Fowler fiel mit einer mässigen 73er-Runde in den 5. Rang zurück. Nach der 1. Runde hatte er das Feld allein angeführt.