Profiboxer können bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro antreten, sofern sie die Qualifikation Anfang Juli in Venezuela überstehen.
Auf einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung in Lausanne hat der olympische Weltverband AIBA allen Profis die Startchance bei den Olympischen Spielen in Rio eröffnet.
84 von 88 teilnehmenden Mitgliedsverbänden stimmten für die notwendige Regeländerung. Bei einer AIBA-Tagung Ende Februar war bereits ein entsprechender Grundsatzbeschluss gefasst worden. Die Abstimmung am Mittwoch galt als Formsache.
Interesse an einem Start hatte Wladimir Klitschko für die Ukraine bekundet. Der 40 Jahre alte Ex-Weltmeister bestreitet aber am 9. Juli den Rückkampf gegen den Briten Tyson Fury. An der Olympia-Qualifikation kann er nicht teilnehmen. Für seinen zweiten Olympia-Start – 1996 gewann er Gold im Superschwergewicht – benötigte er folglich eine Wildcard. Solche hat die AIBA bislang aber nicht vorgesehen.
Qualifikationsturnier in Venezuela
Beim Qualifikations-Turnier vom 3. bis 8. Juli in Venezuela werden 26 Olympia-Startplätze vergeben. Voraussetzung für eine Teilnahme ist auch für die Profis, dass sie in einem nationalen Doping-Testprogramm integriert sind.
Letzteres trifft beispielsweise auf Klitschko nicht zu. Der Ukrainer unterzieht sich nur Wettkampf-, aber keinen Trainingskontrollen, weil diese vom Bund Deutscher Berufsboxer (BDB) nicht verlangt werden.
Um am Qualifikationsturnier in Venezuela teilnehmen zu können, muss man zudem vom nationalen Verband angemeldet werden.
An der Olympia-Qualifikation nehmen neben Profis aus den bekannten Weltverbänden der Berufsboxer Athleten aus der halbprofessionellen Boxserie WSB und der 2014 gegründeten Profisparte APB des olympischen Verbandes AIBA teil. Gekämpft wird über drei Runden à drei Minuten.