Starwings siegen endlich wieder – und stehen doch vor schwierigen Zeiten

Der erste Sieg seit Anfang Februar ist gut für das Gemüt der Starwings, die das Ziel Playoffs verpassen und vor einer Neuausrichtung stehen. Zuerst soll nach dem 95:77-Erfolg gegen Massagno aber die Saison versöhnlich abgeschlossen werden. Dann geht es darum, wichtige Spieler zu halten.

Joël Fuchs (links) war gegen Massagno einer der besten Spieler der Starwings. (Archivbild) (Bild: Uwe Zinke)

Der erste Sieg seit Anfang Februar ist gut für das Gemüt der Starwings, die das Ziel Playoffs verpassen und vor einer Neuausrichtung stehen. Zuerst soll nach dem 95:77-Erfolg gegen Massagno aber die Saison versöhnlich abgeschlossen werden. Dann geht es darum, wichtige Spieler zu halten.

Nach Wochen des Misserfolgs mit sieben Niederlagen in Serie passte bei den Starwings Basket Regio Basel wieder einmal Vieles zusammen: Gegen EnergyInvestments Massagno gewannen sie mit 95:77 und waren dabei in vielen Belangen erfolgreicher als der Gegner aus dem Tessin: bessere Wurfquoten, mehr Rebounds oder Ballgewinne. Nur bei den Ballverlusten mussten die Birstaler gegen den Zweitletzten der Tabelle unten durch.

Das basketballtechnisch vielleicht grösste Problem der Starwings hatte dazu geführt, dass sie unlängst sogar gegen den Tabellenletzten BC Boncourt verloren (79:90). Damit ist inzwischen klar: Die Starwings verpassen die Playoffs und somit ihr wichtigstes Saisonziel. «Es war ein ambitiöses Ziel, aber mit dieser Mannschaft wäre es möglich gewesen», sagt Präsident Martin Spörri.

Dem einzigen Deutschweizer Basketballverein in der Nationalliga A bleiben vier Partien, um ein versöhnliches Ende für eine Saison zu finden, vor deren Beginn er zum erweiterten Kreis der Titelanwärter gezählt wurde. Gegen die vier Grossen «können wir vielleicht das eine oder andere Spiel noch gewinnen», sagt Spörri. Realistischer aber ist, dass die Starwings gegen den BBC Monthey, Union Neuchâtel, die Lugano Tigers und den Rekordmeister Fribourg Olympic mit vier Niederlagen in den Workshop vom 7. April steigen werden.

Der Schuldenabbau kann auch warten

Einen Tag nach Saisonende wollen die Verantwortlichen dannzumal die Strategie für die kommende Spielzeit festlegen. Dazu gehört neben der Suche nach einem Ersatz für den Chefcoach Viktor Mettler und einem Nachfolger von Präsident Spörri auch die Frage, wie die Schulden von rund 100’000 Franken abgebaut werden sollen.

Sie sind der Grund, warum die Liga den Starwings jüngst die Lizenz für 2014/2015 nur unter der Auflage erteilt hat, dass die Schulden auf 70’000 Franken abgebaut werden. Dazu bleibt den Birstalern Zeit bis Ende Juni 2014, ansonsten droht die mögliche Lizenzverweigerung für die Saison 2015/2016.

«Den geforderten Schuldenabbau werden wir bis dahin wahrscheinlich nicht schaffen», sagt Präsident Spörri und weist darauf hin, dass die Lizenzverweigerung in diesem Falle keinesfalls sicher, sondern lediglich eine vorstellbare Konsequenz wäre: «Theoretisch könnte uns die Lizenz verweigert werden. Aber andere Vereine haben grössere Schulden als wir. Die Liga will einfach, dass wir uns nicht noch mehr verschulden.» Ein unbändiger Wille zum Schuldenabbau klingt anders.

Doch Spörri sagt auch, dass ein mögliches Szenario für die Saison 2014/2015 die Ausrichtung auf den Abbau der Schulden sei: «Es ist denkbar, dass wir die finanzielle Gesundung anpeilen und beispielsweise nur mit drei Ausländern spielen.»

Die negativen Folgen eines Sieges

Diese könnten Justin Rutty, Adomas Drungilas und Arunas Vasiliauskas heissen, lässt Trainer Viktor Mettler durchblicken. Was die Schweizer betrifft, so steht der Verein vor der schwierigen Aufgabe, Stefan Petkovic oder Joël Fuchs zu halten, die das Interesse der Ligakonkurrenz auf sich gezogen haben.

Gelingt Fuchs in den verbleibenden Spielen eine ähnlich gute Leistung wie gegen Massagno, wird es für die Starwings schwierig, den Captain vom Bleiben zu überzeugen. Mettler überlegt sich deswegen, Fuchs «mehrheitlich auf der Bank zu lassen». Der Trainer sagt dies zwar im Scherz, lässt aber durchblicken: Gewonnene Spiele sind gut für das Gemüt, auch wenn es in der Meisterschaft um nichts mehr geht. Zeigen umworbene Leistungsträger dabei aber gute Leistungen, könnten diese Siege auch negative Folgen haben.

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