Kein «Heldenkult» in Katar: In Doha wird eine Skulptur weggeräumt, die den Kopfstoss von Zinedine Zidane gegen den Italiener Marco Materazzi aus dem WM-Final 2006 darstellt.
Die Fünf-Meter-Skulptur war am 3. Oktober im Rahmen der Vorbereitungen für die WM aufgestellt worden, die 2022 in Katar ausgetragen werden soll. Die Beseitigung der Skulptur des algerisch-stämmigen Bildhauers Adel Abdessemed erfolgte offenbar als Folgewirkung der islamischen Rechtsprechung, nach der «Heldenkult» durch öffentliche Darstellungen verhindert werden soll.
Die Bronzeskultpur zeigt den Moment, in dem Zidane Materazzi den Kopfstoss verpasst. Der damalige Captain der französischen Nationalmannschaft hatte sich bei dem Finalspiel in Berlin in der Verlängerung von Materazzi provozieren lassen und dem italienischen Abwehrspieler seinen Kopf in die Brust gerammt. Zidane wurde des Feldes verwiesen, Italien gewann das Spiel im Penaltyschiessen. Der dreifache Weltfussballer des Jahres, der sein Land 1998 zur Weltmeisterschaft und 2000 zum EM-Sieg geführt hatte, beendete nach dem Final seine Karriere.