Der Schweizer Torhüter Stefan Frei führt Seattle zum erstmaligen Gewinn der nordamerikanischen Fussball-Meisterschaft. Im Penaltyschiessen des MLS-Finals setzt sich Seattle gegen Toronto 5:4 durch.
Frei gehörte in diesem Final gegen seinen ehemaligen Klub zweifellos die Hauptrolle. In der regulären Spielzeit und in der Verlängerung bewahrte er seine Mannschaft mit starken Paraden mehrmals vor einem Rückstand, während seine Teamkollegen währen der gesamten Partien zum keinem einzigen Abschluss kamen.
Nach 120 Minuten stand es deshalb 0:0. Im Penaltyschiessen parierte Frei den Versuch von Michael Bradley. Später schoss Torontos Justin Morrow an die Latte und verhalf damit dem Aussenseiter zum grössten Triumph der Klubgeschichte. Am Ende wurde Frei, ein Cousin zweiten Grades von Alex Frei, zum wertvollsten Spieler (MVP) des Finals gewählt.
«Es konnte nur Stefan Frei sein», titelte die Homepage der amerikanischen Liga über den Schweizer, der 2001 aus dem St. Galler Rheintal auszog, um den nordamerikanischen Fussball zu erobern. Nicht nur wegen seiner Leistung im Final ist die Geschichte des 30-jährigen Keepers speziell.
Via High School und College arbeitete sich Frei in die MLS hoch. Die ersten vier Jahre spielte er für Toronto. Vor drei Jahren waren seine Dienste bei den Kanadiern plötzlich nicht mehr erwünscht, nachdem er unter anderem wegen eines Wadenbeinbruchs monatelang ausgefallen war.
Der Tausch zu Seattle erwies sich für Frei als Glücksfall. Bei den Amerikanern stand der Schweizer nicht nur wieder regelmässig im Einsatz, er entwickelte sich bei Seattle zu einem der besten Torhüter der MLS. Es passt zu dieser Märchengeschichte, dass sich Frei ausgerechnet gegen seinen ehemaligen Klub und auf den Tag genau drei Jahre nach seiner Ausbootung auf seine Weise revanchierte.