Ein stehen gebliebener Eurocity-Zug der SBB hat am Samstag den Bahnverkehr am Lötschberg stark beeinträchtigt. Die rund 350 Passagiere des Zuges mussten im Basistunnel in einen Ersatzzug umsteigen. Es kam zu teilweise grossen Verspätungen.
Die Strecke durch den Basistunnel war am Vormittag rund zweieinhalb Stunden lang unterbrochen. Dies geschah zu einer Zeit, da wegen schönem Wochenendwetter viele Passagierinnen und Passagiere zum Wintersport unterwegs waren, wie ein Sprecher der SBB auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte.
Der von Basel nach Mailand fahrende Eurocity-Zug des Typs ETR 610 blieb kurz nach 8 Uhr im einspurigen Teil des Tunnels stehen, wie BLS-Sprecherin Helene Soltermann ausführte. Grund war eine technische Störung am Zug.
Evakuierung im Tunnel
Nach etwas mehr als einer Stunde habe die Evakuierung des Zuges begonnen, schilderte Soltermann das Vorgefallene. Betreut von Angehörigen der BLS-Feuerwehr, stiegen die Reisenden in einen Ersatzzug um, der von Visp VS her in den Tunnel eingefahren war. Die Aktion dauerte rund 25 Minuten.
Im Dunkeln ausharren mussten die Reisenden im liegengebliebenen Zug nicht: Die Stromversorgung habe trotz der Panne funktioniert, sagte SBB-Sprecher Oli Dischoe. Die Passagiere hätten zudem einen «Sorry Check» bekommen. Die SBB verteile diese Gutscheine aus Kulanzgründen bei Fernzug-Verspätungen ab einer Stunde.
Für Erstklass-Passagiere hat der Gutschein einen Wert von 15 Franken, für Zweitklass-Passagiere von 10 Franken. Für die rund 350 Evakuierten kamen nach BLS-Angaben schliesslich rund zwei Stunden Verspätung zusammen.
Verspätungen für andere Reisende
Doch auch andere Reisende von Zürich, Bern und Basel in Richtung Wallis und Italien mussten wegen der Panne teilweise grosse Verspätungen in Kauf nehmen. Die IC-Züge von Basel in Richtung Brig sowie Mailand wurden über die Lötschberg-Bergstrecke umgeleitet.
Aufwendiger war das Reisen für Passagiere der Doppelstock-Züge aus Richtung Ostschweiz und Zürich ins Wallis, die nicht durch den alten Tunnel fahren können. Die Reisenden in diesen Zügen mussten in Spiez und Brig in einstöckige Ersatzzüge umsteigen. In Spiez und Bern setzte die SBB Kundenbetreuer für die Betreuung der Passagiere ein.