Steinbrück sagt Vortrag bei Schweizer Privatbank Sarasin ab

Der designierte Kanzlerkandidat der deutschen Sozialdemokraten, Peer Steinbrück, hat eine für Donnerstag geplante Rede bei der Schweizer Privatbank Sarasin in Frankfurt am Main kurzfristig abgesagt. Grund dafür sind nach Angaben seines Sprechers Michael Donnermeyer staatsanwaltliche Ermittlungen gegen das Institut.

Der designierte Kanzlerkandidat der deutschen Sozialdemokraten, Peer Steinbrück, hat eine für Donnerstag geplante Rede bei der Schweizer Privatbank Sarasin in Frankfurt am Main kurzfristig abgesagt. Grund dafür sind nach Angaben seines Sprechers Michael Donnermeyer staatsanwaltliche Ermittlungen gegen das Institut.

Steinbrück habe zunächst der bereits im April diese Jahres eingegangenen Verpflichtung für einen Vortrag über „Sicherheit und Stabilität für Europa“ bei Sarasin nachkommen wollen, teilte Donnermeyer mit. „Aufgrund der ihm heute bekanntgewordenen Meldungen hat er seinen Vortrag nunmehr abgesagt“, fügte der Sprecher hinzu.

Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete, dass es bei der Privatbank, die mehrere Niederlassungen in Deutschland betreibe, kürzlich eine Durchsuchung gegeben habe. Dabei gehe es um mutmassliche Aktiendeals, bei denen Steuern in dreistelliger Millionenhöhe hinterzogen worden sein sollen. Die Bank hat ein Fehlverhalten zurückgewiesen.

Die Bank mit Sitz in Basel erklärte, sie habe „derzeit keine Anhaltspunkte für ein Fehlverhalten der Bank“. Sie habe „eine sofortige Untersuchung eingeleitet, um die Situation zu klären“. Zu den Gründen der Absage von Steinbrück verwies sie auf die SPD: „Zu geschlossenen, privaten Veranstaltungen nimmt die Bank grundsätzlich keine weitere Stellung.“

Steinbrück soll am Sonntag offiziell zum SPD-Kanzlerkandidaten gewählt werden. Wegen seiner Vorträge war er in den vergangenen Wochen erheblich unter Druck geraten. Seit 2009 hatte er nach eigenen Angaben daraus rund 1,25 Millionen Euro eingenommen.

Bei der Offenlegung seiner Vortragstätigkeiten Ende Oktober hatte er angekündigt, er werde seine eingegangenen Rede-Verträge noch erfüllen. Die Honorare dafür werde er aber spenden.

Nächster Artikel