Der designierte SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat seine Einkünfte aus Vortragshonoraren wie angekündigt ins Internet gestellt.
Der am Dienstag auf den Seiten www.spd.de und www.peer-steinbrueck.de einsehbaren Zusammenstellung der von Steinbrück beauftragten Wirtschaftsprüfer zufolge nahm der frühere Finanzminister von 2009 bis Mitte Juli 2012 insgesamt 1,25 Millionen Euro ein. „Peer Steinbrück hält damit Wort und legt mehr offen, als die Bundestagsregeln verlangen“, erklärte dazu die SPD in Berlin.
Gemäss der Aufstellung erhielt Steinbrück 2009 für sechs Vorträge jeweils 15’000 Euro, insgesamt also 90’000 Euro. 2010 erhielt der SPD-Bundestagsabgeordnete für 41 Vorträge Honorare zwischen 1000 und 15’000 Euro im Gesamtvolumen von 551’722 Euro.
2011 waren es dann 32 Vorträge für Honorare zwischen 1600 und 25’000 Euro, insgesamt 460’100 Euro. Von Januar bis zum 12. Juli 2012 kamen noch einmal für zehn Vorträge à 15’000 Euro insgesamt 150’000 Euro zusammen.
Der Koordinator der SPD-Linken im SPD-Parteivorstand, Ralf Stegner, äusserte sich kritisch zur Höhe der Nebeneinkünfte Steinbrücks. „Es ist natürlich klar, dass auch die meisten Parteimitglieder eine solch hohe Summe immer skeptisch sehen werden“, sagte Stegner der „Welt“ vom Dienstag.
Er hob aber auch hervor, der frühere Finanzminister habe sich „an Recht und Gesetz gehalten“. Stegner forderte zugleich Union und FDP auf, jetzt „ihre Scheinheiligkeit hinter sich zu lassen“ und ebenfalls die Nebeneinkünfte ihrer Abgeordneten offenzulegen.