Beim Baselbieter Biotechnologieunternehmen Actelion zeichnet sich ein Stellenabbau ab. Wie viele der insgesamt über 2500 Arbeitsplätze bei der 1997 gegründeten Firma gefährdet sind, ist offen.
Actelion sprach am Dienstag in einer Mitteilung zu einer neuen Wertschöpfungsstrategie von einer „beschleunigten Umsetzung von Kostensparprogrammen“. Was das konkret bedeutet, wollte Konzernchef Jean-Paul Clozel an einer Telefonkonferenz im Umfeld eines Investorenanlasses in London nicht sagen.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur AWP sagte Clozel indes, dass ein Kapazitätsabbau im Raum stehe und Actelion falls notwendig zuerst Gespräche mit den Sozialpartnern führen würde. Actelion beschäftigt weltweit rund 2560 Personen, davon über 1000 am Konzernsitz in Allschwil bei Basel.
Drei Schwerpunkte
Die beschleunigte Umsetzung von Kostensparprogrammen ist einer der drei Schwerpunkte der neuen Wertschöpfungsstrategie von Actelion. Daneben will sich das Unternehmen künftig auf den Markt für Lungenbluthochdruck (PAH) konzentrieren.
Drittens will Actelion Forschung und Entwicklung auf den Markt für Arzneimittelspezialitäten ausrichten. Im Vordergrund stehen dabei Immunmodulatoren und Antibiotika, die dereinst das zweite Standbein des Unternehmens bilden sollen.
Actelion rechnet für die Zukunft mit tieferen Kosten für Forschung und Entwicklung und geringeren Fixkosten. Von der neuen Strategie erhofft sich das Unternehmen ab 2014 neue Wachstumsimpulse.
Auf und Ab
Die jüngste Vergangenheit von Actelion war von einem Auf und Ab geprägt. Für das Geschäftsjahr 2011 verbuchte der Konzern einen Verlust von 146,2 Mio. Franken. Vergangenen Monat stoppte das Unternehmen zudem die Entwicklung eines neuen Medikaments, auf dem grosse Hoffnungen als zusätzlicher Umsatzträger ruhten.
Einen Erfolg konnte Actelion dagegen letzte Woche vermelden: Das Lungenmedikament Macitentan, das dereinst den Hauptumsatzträger Tracleer ablösen soll, erwies sich in einer spätklinischen Phase als wirksam und sicher.