Nach einem guten Jahr 2014 zeigt sich Adecco auch für das laufenden Jahr zuversichtlich. Der Weltmarktführer im Bereich Personalvermittlung profitiert bereits von der anziehenden Konjunktur.
Die Geschäftsentwicklung von Personalvermittlern wie Adecco gilt gemeinhin als Indiz für die wirtschaftliche Prosperität. Denn wenn das Geschäft bei Unternehmen anzieht, sind flexible Arbeitskräfte als erstes gefragt.
Adecco-Chef Patrick de Maeseneire zeigt sich denn auch erfreut über die Geschäftsentwicklung seit Anfang Jahr. Die Trends in Europa und Japan seien positiv und in Nordamerika sowie den aufstrebenden Ländern sei das Wachstum nach wie vor robust, sagte er an einer Telefonkonferenz am Mittwoch. So habe der Umsatz im Januar und Februar im Vergleich zu 2014 um 4 Prozent zugelegt.
Aufgrund dieser Zahlen und dem positiven wirtschaftlichen Ausblick erwartet de Maeseneire eine steigende Nachfrage nach Zeitarbeit im laufenden Jahr. Für das Gesamtjahr 2015 rechnet er mit einem organischen Wachstum im mittleren bis höheren einstelligen Bereich.
Sorgenkind Frankreich
Die wirtschaftliche Schwäche Frankreichs macht Adecco aber nach wie vor zu schaffen. In Frankreich generiert der Stellenvermittler fast einen Viertel seiner Umsätze. In den ersten beiden Monaten hätten diese aber stagniert, räumte de Maeseneire ein.
Im vierten Quartal 2014 sei das Frankreich-Geschäft gar um 5 Prozent geschrumpft. Vor allem in der Baubranche sei die Nachfrage nach Zeitarbeit schlecht gewesen. Mehr Freude bereitet dem Konzernchef die Entwicklung in Spanien und Italien, aber auch in den Benelux-Ländern.
In Deutschland verzeichnet der Konzern ein Minus für die beiden ersten Monate. Die relativ schwache Konjunkturentwicklung in Europa im zweiten Halbjahr 2014 wirke noch etwas nach, erklärte Finanzchef Dominik de Daniel, und die Firmen zögerten noch mit neuen Anstellungen. Adecco rechnet aber damit, dass eine Erholung in Deutschland nur noch eine Frage von Monaten ist.
Zurück in der Wachstumszone
Im vergangenen Jahr kam Adecco auf einen Umsatz von umgerechnet gut 21 Mrd. Franken. In Lokalwährungen gerechnet weist der Konzern ein Wachstum von 4 Prozent aus. 2013 war der Umsatz noch um 2 Prozent geschrumpft. Auch beim Gewinn konnte Adecco zulegen. Unter dem Strich blieben gut 681 Mio. Franken, das sind 14 Prozent mehr als 2013.
Gleichzeitig mit den Jahreszahlen 2014 gab Adecco auch noch eine Akquisition bekannt: Für umgerechnet rund 63 Mio. Fr. kauft Adecco den kanadischen Stellenvermittler Knightsbridge Human Capital Solutions. Auch wenn der Konzern in einer Mitteilung als Marktführer in Kanada bezeichnet wird, ist er mit einem Jahresumsatz von umgerechnet 44 Mio. Franken ein vergleichsweise kleiner Fisch.