«Stellwerkstörung» ist das Schweizer Wort des Jahres 2013: Eine Jury unter Federführung von Radio SRF 3 hat den Begriff aus mehreren hundert Vorschlägen aus der Bevölkerung ausgewählt.
Das Wort «Stellwerkstörung» sorge für Gemeinschaftsgefühl im Eisenbahnwaggon. Wenn uns in dieser schnelllebigen Zeit noch etwas zu einen vermöge, dann sei es die Durchsage «Grund dafür ist eine Stellwerkstörung», teilte SRF am Donnerstag mit.
Das Wort «Stellwerkstörung» ist nach Ansicht der Jury passend für ein Jahr, das «reich an SBB-Pannen, aber arm an prägenden Ereignissen» war. Es sei zugleich eine Metapher für ein Land, das nicht recht vom Fleck kommen wolle.
«Unwort des Jahres»: «systemrelevant»
Neben dem «Wort des Jahres» wurden auch das «Unwort des Jahres» und der «Satz des Jahres» gekürt. Zum «Unwort des Jahres» wurde «systemrelevant» gekürt. Das Wort bezeichnet Banken, die für zu gross gehalten werden, als dass man sie scheitern lassen könnte – zuletzt geschehen bei der Zürcher Kantonalbank.
Für die Jury ist das Wort «systemrelevant» ein Hohn. Tanze ein Geldinstitut dem Rechtssystem lange genug auf der Nase herum, etwa indem es von der UBS amerikanische Steuersünder als Kunden übernehme, werde es für systemrelevant erklärt.
«Satz des Jahres»: «Aff!»
«Satz des Jahres» ist genaugenommen auch ein Wort: «Aff!», geäussert von Bundesrat Ueli Maurer. Er beschimpfte damit einen Kameramann, der ihm im Weg stand. Die Wahl von «Aff!» zum «Satz des Jahres» sei auch Zeichen dafür, dass sich heute jede Nichtigkeit in Windeseile über alle Kanäle verbreite, schreibt die Jury.
In der Jury sassen Autor Bänz Friedli, Schriftsteller Jens Steiner, Slampoetin Hazel Brugger, Daniel Quaderer, der Ko-Autor des Buches «Wörter des Jahres», und Radio SRF-3-Produzentin Ursula Schubiger. Die Aktion «Wort des Jahres» wird seit 2003 durchgeführt.