Steuerfahnder stiessen auf Datenlöschaktion beim DFB

Der Deutsche Fussball-Bund (DFB) sieht sich in der Endlos-Affäre um die Heim-Weltmeisterschaft 2006 mit neuen Vorwürfen konfrontiert. Er soll versucht haben, brisante Daten zu löschen.

Der DFB sieht sich mit neuen Vorwürfen in Zusammenhang mit der Vergabe der WM 2006 an Deutschland konfrontiert (Bild: sda)

Der Deutsche Fussball-Bund (DFB) sieht sich in der Endlos-Affäre um die Heim-Weltmeisterschaft 2006 mit neuen Vorwürfen konfrontiert. Er soll versucht haben, brisante Daten zu löschen.

Nach Informationen von NDR, WDR und der «Süddeutschen Zeitung» sind Frankfurter Steuerfahnder bei ihren Ermittlungen auf eine Datenlöschaktion beim DFB gestossen. So sollen am 22. Oktober 2015 nach der Pressekonferenz, auf der sich der damalige DFB-Chef Wolfgang Niersbach zu der Affäre äusserte, sieben Dateien erst verändert und dann gelöscht worden sein.

Diese Unterlagen konnten allerdings von einem EDV-Experten der Oberfinanzdirektion Frankfurt rekonstruiert werden. Sie sollen neue Hinweise zur WM-Affäre enthalten. Laut dem Bericht solle eine Spur zum nachweislich korrupten und mittlerweile lebenslang gesperrten früheren FIFA-Funktionär Jack Warner führen. Demnach ging es unter anderem in einem Fax um eine Ticketlieferung an Warner.

«Der neuen DFB-Führung liegen keine weiterreichenden Informationen dazu vor und es konnten mit den technischen Mitteln des DFB auch keine weiteren Erkenntnisse darüber gewonnen werden, wer die Löschungen vorgenommen hat oder ob weitere Löschungsaktionen stattgefunden haben», erklärte der DFB auf Anfrage von SZ, NDR und WDR.

Die Anwältin des früheren Verbandschefs Niersbach teilte mit: «Von einer angeblichen ‚Löschaktion‘ am 22. Oktober hat und hatte Herr Niersbach keine Kenntnis und er hat eine solche schon gar nicht angewiesen.»

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