Die Fluggesellschaft Air Berlin hat im dritten Quartal einen kräftigen Gewinneinbruch verzeichnet. Der Nettogewinn reduzierte sich von 135,9 Mio. Euro im Vorjahr auf 30,2 Mio. Euro, wie Deutschlands zweitgrösste Airline am Donnerstag mitteilte.
Zwar sei der Umsatz um knapp elf Prozent auf fast 1,4 Mrd. Euro gestiegen, die Luftverkehrsteuer und der hohe Ölpreis sowie Streiks hätten aber ein besseres Ergebnis verhindert. Zudem habe die touristische Flaute nach den politischen Unruhen in Tunesien und Ägypten Air Berlin als grösste deutsche Nordafrika-Linie besonders hart getroffen.
Der Air-Berlin-Vorstandsvorsitzende Hartmut Mehdorn plädierte bei der Vorlage der Zahlen erneut für die Abschaffung der Luftverkehrsteuer. Air Berlin zahle allein in diesem Jahr 170 Mio. Euro, in Relation zum Umsatz viermal mehr als die Lufthansa“, sagte er. Durch den harten Wettbewerb sei es unmöglich, die Steuer an die Kunden weiterzugeben. Laut Mehdorn wird Air Berlin in diesem Jahr noch nicht wieder in die Gewinnzone zurückkehren.
Um dieses Ziel aber so schnell wie möglich zu erreichen werde das Effizienzprogramm mit oberster Priorität umgesetzt, sagte Mehdorn. Damit solle ab 2012 eine operative Ertragsverbesserung von 200 Mio. Euro erreicht werden. Erste positive Auswirkungen hätten sich bereits im dritten Quartal dieses Jahres gezeigt. Der Erlös pro Passagier sei um gut fünf Prozent gesteigert worden. Mehdorn kündigte an, unrentable Strecken zu streichen und partiell die Preise zu erhöhen.