Der amerikanische Bob-Olympiasieger Steven Holcomb ist im Alter von nur 37 Jahren verstorben. Die Todesursache ist noch unbekannt.
Holcomb wurde am Samstag in seinem Zimmer im amerikanischen Trainingscenter in Lake Placid tot aufgefunden, wie das nationale amerikanische Olympische Komitee und der amerikanische Bobverband bekanntgaben. Über die genaue Ursache für den Tod soll die für Sonntag geplante Autopsie Aufschluss bringen. Nach ersten Angaben von Offiziellen waren keine Anzeichen eines Verbrechens auszumachen.
«Die gesamte olympische Familie ist schockiert und traurig über den unbeschreiblich tragischen Verlust heute von Steven Holcomb», sagte Scott Blackmun, der Chef des nationalen Olympischen Komitees. «Steve war ein unglaublicher Athlet und ein noch besserer Mensch, und seine Beharrlichkeit und seine Leistungen waren für uns alle eine Inspiration.»
Der in Park City im Bundesstaat Utah geborene Holcomb gewann 2010 an den Olympischen Spielen in Vancouver Gold im Vierer und beendete damit eine 62-jährige Durststrecke des US-Verbands. 2014 in Sotschi holte der vierfache Weltmeister Olympia-Bronze im Zweier und im Vierer. Er wäre voraussichtlich auch an den Winterspielen 2018 in Pyeongchang gestartet.
«Der einzige Grund, warum die USA irgendwie im Bobsport erwähnt wird, ist Steven Holcomb», sagte US-Bobpilot Nick Cunningham. «Er war das Gesicht unseres Teams. Er war das Gesicht für unseren Sport.» Jeder Pilot habe ihn beobachtet, «weil er so gut war. Es ist ein riesiger Verlust, ein riesiger Verlust nicht nur für unser Team, sondern für die gesamte Bob-Gemeinde.»
Depressionen und Suizidversuch
Holcomb war Mitte der Nullerjahre wegen einer chronischen Krankheit fast erblindet, ehe eine kostspielige Operation sein Augenlicht rettete. In seiner Autobiografie schrieb er über den Umgang mit seiner Depression und einen Selbstmordversuch im Jahr 2007, als er sich wegen der Augenprobleme mit einem drohenden Karriereende konfrontiert sah.