Die Stiftung Pierre Arnaud in Lens VS, nahe von Crans-Montana, setzt wegen eines Defizits ihre Aktivitäten aus. Sie schliesst ihr Kunstzentrum per Ende Mai und annulliert eine im Sommer geplante Ausstellung.
Trotz Sparmassnahmen rechnet die aus einer privaten Initiative hervorgegangene Stiftung für 2017 mit einem Defizit von mehr als 800’000 Franken, wie sie am Freitag mitteilte. Die Belegschaft war am selben Tag über die Suspendierung informiert worden.
28 Kündigungen
28 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen per Ende April die Kündigung erhalten, sagte die Sprecherin des Kunstzentrums der Nachrichtenagentur sda. Betroffen sei auch das von der Stiftung geführte Restaurant.
Stiftungsratspräsident Daniel Salzmann schrieb in der Mitteilung, es würden Management- und Finanzierungslösungen gesucht, damit das Kunstzentrum weiterbetrieben werden könne. Man sei offen gegenüber Mäzenen, die es sich vorstellen könnten, bei der Stiftung eine wichtige Rolle zu übernehmen.
Der Entscheid, die Aktivitäten auszusetzen, sei schwierig und schmerzhaft, schrieb Salzmann. Die Unterstützung und die Subventionen seien von Jahr zu Jahr weniger geworden. Das bringe die Stiftung in eine immer schwierigere Situation.
Die Besucherzahlen im Kunstzentrum sind stabil. Pro Jahr werden rund 47’000 Personen gezählt. Eigentlich erwartet worden waren jedoch 70’000 Besucher pro Jahr.
Bereits reduziert
Die Stiftung hatte angesichts des erwarteten Defizits bereits im vergangenen Jahr die Mittel reduziert: Vier Mitarbeitende wurden entlassen und die Zahl der Ausstellungen reduziert.
Die Türen geöffnet hatte das Kunstzentrum der Stiftung Pierre Arnaud im Dezember 2013 im Dorf Lens, am Ufer des kleinen Lac de Louché. Charakteristikum des Gebäudes ist die Fassade aus gläsernen Solarpanels, in der sich das Bergpanorama spiegelt.
Stifter ist der Franzose und Kunstliebhaber Pierre Arnaud (1922-1996). Er liebte das Wallis und das Hochplateau von Crans-Montana, wie die Stiftung auf ihrer Webseite schreibt. Nach seinem Tod richtete seine Familie die Stiftung ein und baute die Sammlung aus.