Stiftung Oskar Reinhart in Winterthur restituiert Zeichnung

Die Stiftung Oskar Reinhart in Winterthur hat den Erben des Berliner Verlegers Rudolf Mosse eine Zeichnung von Adolph Menzel übergeben. Das Blatt wurde der Familie Mosse 1933 «widerrechtlich entzogen», wie die Stiftung am Dienstag in einer Medienmitteilung schreibt.

Porträt von Oskar Reinhart im Eingangsbereich des Museums «Oskar Reinhart am Satdtgarten» (Archiv) (Bild: sda)

Die Stiftung Oskar Reinhart in Winterthur hat den Erben des Berliner Verlegers Rudolf Mosse eine Zeichnung von Adolph Menzel übergeben. Das Blatt wurde der Familie Mosse 1933 «widerrechtlich entzogen», wie die Stiftung am Dienstag in einer Medienmitteilung schreibt.

Beim übergebenen Pastell handelt sich um das Blatt «Dame mit roter Bluse», das der deutsche Künstler Adolph Menzel (1815-1905) um 1850 gemalt hat. Oskar Reinhart hat es 1934 vom Kunsthändler Fritz Nathan in München erworben. 1940 hat er es in seine Stiftung eingebracht.

Entscheidend für die Restitution ist das 2012 ins Leben gerufene Mosse Art Restitution Project. Es erhellte die Umstände, die zum Konkurs des Verlagshauses Mosse sowie zur Beschlagnahmung seiner Sammlung führten. 1934 wurden die Werke in Berlin versteigert, nachdem die Nachkommen Mosses aus Deutschland geflohen waren.

Die Stiftung Oskar Reinhart betont in ihrer Medienmitteilung, dass der Winterthurer Sammler «Angebote mit unklarer Provenienz in den 1930er Jahren strikte mied». Er hätte das Blatt nicht erworben, «wenn ihm die genauen Umstände der Veräusserung bekannt gewesen wären».

Sie habe das Menzel-Pastell den Mosse-Erben «aus freiem Ermessen» übergeben, so die Siftung weiter. Es sei davon auszugehen, dass es sich bei dem restituierten Blatt «um einen Einzelfall handelt». Die Sammlung der Stiftung Oskar Reinhart umfasst 640 Gemälde und Skulpturen sowie 6000 Arbeiten auf Papier.

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