Die vier Vorlagen vom Abstimmungswochenende haben die Stimmberechtigten weit stärker als üblich an die Urnen bewegt. Die Stimmbeteiligung war mit rund 62 Prozent die höchste seit der EWR-Abstimmung von 1992.
Sogwirkung dürfte vor allem die sehr umstrittene Durchsetzungsinitiative der SVP gehabt haben.
Am höchsten war mit knapp 76 Prozent die Stimmbeteiligung in Schaffhausen. Der Kanton, in dem faktisch Stimmzwang herrscht, schwang aber längst nicht so stark obenaus wie bei eidgenössischen Urnengängen üblich. Denn Beteiligungen von über 70 Prozent meldeten auch Nidwalden, Obwalden und Uri.
In Uri mobilisierten aber lediglich die Gotthard-Vorlage und die Durchsetzungsinitiative so stark. Bei der CVP-Initiative gegen die Heiratsstrafe und der Spekulationsstopp-Initiative gingen nur 69,6 respektive 68,7 Prozent der Urner Stimmberechtigten an die Urne.
Am schwächsten war die Stimmbeteiligung in Genf und in Jura mit je rund 55 Prozent. Seit der Einführung des Frauenstimmrechts 1971 beträgt die durchschnittliche Stimmbeteiligung in der Schweiz rund 43 Prozent. Über die letzten zehn Jahre stieg sie auf gut 45 Prozent.
Am letzten eidgenössischen Urnengang im Juni 2015, als es um das umstrittene Radio- und Fernsehgesetz, die Stipendieninitiative, die Besteuerung von hohen Erbschaften zu Gunsten der AHV und die Verfassungsbestimmung zur Fortpflanzungsmedizin ging, hatten nur gut 43 Prozent der Stimmberechtigten teilgenommen.