Nach dem Absturz eines hochmodernen russischen Passagierjets in Indonesien hoffen die Ermittler auf die Auswertung von Gesprächen im Cockpit. Der sogenannte Cockpit Voice Recorder des Suchoi Superjets 100 sei am Dienstag entdeckt worden, sagte am Mittwoch ein indonesischer Behördensprecher.
Dieser Teil der Black Box wurde in der Nähe des Hecks der Unglücksmaschine gefunden. Das Gerät sei beschädigt, „aber wir hoffen, dass es noch funktioniert“, sagte der Chef der Rettungskräfte, Daryatmo, der wie viele Indonesier nur einen Namen trägt. Nach dem Flugdatenschreiber werde noch gesucht.
Beide Aufzeichnungsgeräte ergeben zusammen die Black Box. Der Voice Recorder zeichnet den Funkverkehr und die Gespräche im Cockpit auf. Der Flugdatenschreiber registriert verschiedene technische Daten, darunter die Flughöhe, die Geschwindigkeit und die Leistung der Triebwerke. Information beider Geräte können bei der Aufklärung der Unfallursache helfen.
Schauflug für Kaufinteressenten
Bei dem Unglück kamen alle Insassen ums Leben. An Bord waren nach russischen Angaben 45, nach indonesischen Angaben 47 Menschen. Der Suchoi Superjet 100 – das erste Passagierflugzeug, das seit dem Zerfall der Sowjetunion in Russland entwickelt wurde – befand sich auf einem Schauflug für Kaufinteressenten, als er am 9. Mai abstürzte.
Der Flieger sollte anderen Anbietern von Mittelstreckenflugzeugen wie Bombardier (Kanada) und Embraer (Brasilien) Konkurrenz machen.
Bekannt ist, dass der Pilot den Tower rund 20 Minuten nach dem Start um Erlaubnis gebeten hatte, die Flughöhe von 3000 auf 1800 Meter zu verringern. Kurz darauf zerschellte die Maschine am 2200 Meter hohen Vulkan Salak südlich der Hauptstadt Jakarta.