Stoch Olympiasieger auf der Normalschanze – Ammann enttäuscht

Der Pole Kamil Stoch gewinnt in Sotschi die Goldmedaille auf der Normalschanze. Vierfach-Olympiasieger Simon Ammann enttäuscht in beiden Durchgängen und wird lediglich 17.

Ein enttäuschter Simon Ammann legt sich im Auslauf in den Schnee (Bild: Si)

Der Pole Kamil Stoch gewinnt in Sotschi die Goldmedaille auf der Normalschanze. Vierfach-Olympiasieger Simon Ammann enttäuscht in beiden Durchgängen und wird lediglich 17.

Ammann zeigte in beiden Durchgängen im RusSki Gorki Jumping Center ungewohnte Schwächen beim Absprung. Er verpuffte zuviel Kraft und konnte seine formidable Technik in der Flugphase nie ausspielen. Im ersten Durchgang landete der Fahnenträger der Schweizer Olympiadelegation bereits nach 97,5 m und lag als 16. mit 16,5 Punkten Rückstand weit hinter dem führenden Stoch zurück. Im zweiten Versuch flog der Doppel-Olympiasieger von Vancouver mit 98,5 m nur unwesentlich weiter und fiel rangmässig sogar noch zurück – eine herbe Enttäuschung. «So wie es heute gelaufen ist, konnte ich in während den Springen keine Freude finden», sagte ein sichtlich frustrierter Ammann.

Anders präsentierte sich der frischgebackene Olympiasieger. Stoch, vor kurzem Gewinner der beiden Springen in Willingen (De), zeigte im ersten Durchgang mit 105,5 m den weitesten Satz aller 50 Teilnehmer. Auch im zweiten Durchgang behielt der Leader des Gesamtweltcups die Nerven und sprang mit 103,5 m erneut am weitesten, was ihm einen Vorsprung von 12,7 Punkten auf Silber einbrachte. Somit gewann Stoch nach Wojciech Fortuna, der 1972 in Sapporo auf der Grossschanze triumphiert hatte, erstmals wieder Gold für Polen.

Die Silbermedaille sicherte sich Peter Prevc (102,5 m/99 m), der nach dem ersten Durchgang noch an dritter Stelle gelegen hatte. Damit holte der Slowene nach den beiden WM-Medaillen im vergangen Jahr nun auch eine Olympia-Medaille. Dritter wurde der norwegische Routinier Anders Bardal (101,5 m/98,5 m), der den österreichischen Vierschanzen-Tournee-Sieger Thomas Diethart auf den undankbaren vierten Platz verwies.

Gregor Deschwanden, der zweite Schweizer am Start, rangierte nach Sprüngen auf 105 m und 96,5 m im 25. Platz; nach den guten Trainingsergebnissen ein unerwarteter Rückschlag bei seinem Olympia-Debüt.

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