Neue Straftaten verhindern: Die kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren haben sich auf Leitplanken für den Sanktionenvollzug geeinigt.
Als oberstes strategisches Ziel wollen sie verhindern, dass Sanktionierte rückfällig werden, wie die Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) mitteilte.
Durch Minimierung des Rückfallrisikos werden neue Straftaten verhindert, wie es es in der Mitteilung vom Freitag heisst. Die KKJPD verabschiedete das Papier mit den Empfehlungen zum Sanktionenvollzug an ihrer Herbstversammlung.
Am Grundlagenpapier sollen sich künftig die Strafvollzugskonkordate und die politischen und operativen Verantwortungsträger der Kantone orientieren.
Aus Sicht der KKJPD muss der Sanktionenvollzug in der Schweiz weiter professionalisiert und verstärkt standardisiert werden, wie es in der Mitteilung heisst. Das Grundlagenpapier sei ein weiterer Harmonisierungsschritt.
Absage an zentrales Register für gefährliche Straftäter
Die Direktorinnen und Direktoren wollen zudem eine Übersicht über die aktuellen Kapazitäten und die zusätzlichen Bedürfnisse der Anstalten im Straf- und Massnahmenvollzug gewinnen. Sie setzten an ihrer Herbstversammlung deshalb eine Fachgruppe ein, welche ein gesamtschweizerisches Kapazitätsmonitoring entwickeln soll.
An der Versammlung sprachen sie sich zudem gegen die Idee eines zentralen Registers für gefährliche Straftäter aus. Als bessere Instrumente im Umgang mit gefährlichen Personen sehen sie einen standardisierten Risk-Assessment-Prozess sowie die Führung einer Laufakte an. In der Laufakte würden sämtliche risikorelevanten Informationen zu einem Täter gesammelt und weitergegeben.
Die zweitägige Herbstversammlung am Donnerstag und Freitag in Andermatt UR fand in Anwesenheit von Justizministerin Simonetta Sommaruga statt, wie es in der Mitteilung weiter heisst.