Mit einer literarischen und wissenschaftlichen Reise zum Mars hat der neue Strauhof in Zürich seine dreijährige Pilotphase eröffnet. Die erste Ausstellung beschreibt den roten Planeten als Ort der Utopien, der Hoffnung und Ängste. Im Mittelpunkt steht die Literatur.
Am 1. Juli hat die Stadt Zürich die Schlüssel des Strauhofs der neuen Trägerschaft übergeben: dem Verein «Literaturmuseum Zürich». Dessen Vorstand gehören neben dem Präsidenten Christoph Wittmer auch der Schriftsteller Lukas Bärfuss, der Ausstellungsmacher Martin Heller, die Leiterin des Stapferhauses, Sibylle Lichtensteiger, sowie der Jurist Marcel Wegmüller an.
«Literaturmuseum Zürich» setzt auf Innovation, fördert das Experiment und gibt dem Ungewissen viel Raum, wie Christoh Wittmer am Donnerstag vor den Medien betonte. Der Verein habe deshalb die Direktion des neuen Strauhofs Gesa Schneider, Leiterin des Zürcher Literaturhauses, und dem Kunsthistoriker Rémi Jaccard übergeben.
Multimedial zum Mars
Kein Wunder, dass die beiden, die sich nach eigenen Angaben brennend für den Weltraum und für Science Fiction interessieren, ihre erste Ausstellung dem roten Planeten widmen.
Sie tun dies multimedial, mit Objekten, Installationen, Filmen (mit stummen wie mit 3D) – und vor allem mit Literatur. In den Räumen des Hauses sind Hörstationen sowie zahlreiche Bücher zum Thema versammelt – als Besonderheit die Erstausgabe der «Astronomia Nova» (1609) von Johannes Kepler, die erstmals in Zürich zu sehen ist.
Ideale Partner
Eine ideale Ergänzung haben Schneider und Jaccard im universitären Forschungsprojekt «Conditio extraterrestris» gefunden. Mit dessen Leiter Philipp Theisohn haben sie das Konzept der Ausstellung «Mars – Literatur im All» entworfen.
Ideal ist auch, dass sich Migros im Strauhof engagiert. Dank diesen finanziellen Zuschüssen ist das Haus an der Augustinergasse 9 donnerstags bis Mitternacht geöffnet und mit einem Rahmenprogramm – etwa einem Besuch bei der Sternwarte – ausgestattet. Damit hofft das Direktorium ein neues, junges Publikum anzulocken.