Dem Zahnimplantatehersteller Straumann hat im vergangenen Jahr der starke Franken zu schaffen gemacht. Zwar wuchs das Unternehmen in Lokalwährungen stärker als die Märkte, Rein- und Betriebsgewinn brachen jedoch ein.
Der Reingewinn fiel 2011 um 45,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 71 Mio. Franken, wie Straumann am Mittwoch bekanntgab. Auch der Betriebsgewinn schmolz um 51,4 Prozent auf 79,9 Mio. Franken. Der Umsatz sank um 6 Prozent auf 693,6 Mio. Franken; in Lokalwährungen resultierte allerdings ein Plus von 4,1 Prozent.
Währungseffekt „beispiellos“
Hauptziel für 2011 sei gewesen, stärker als der Marktdurchschnitt zu wachsen und die Marktstellung weiter auszubauen, sagte Konzernchef Beat Spalinger vor den Medien in Basel. Mit den 4 Prozent Wachstum in Lokalwährungen sei dies gelungen: „Wir haben mehr Implantate denn je verkauft und konnten in rauem Umfeld die Premium-Preise halten.“
Die stark negativen Währungseffekte minderten jedoch den Umsatz in Franken um 71 Mio. Fr. oder um „bisher beispiellose 10 Prozent“, wie das Unternehmen festhielt. Auf das Ergebnis drückten zudem der zunehmende Einfluss des margenschwächeren Digitalgeschäfts und eine Wertberichtigung in Japan nach der Tsunami-Katastrophe.
Die negativen Wechselkurseinflüsse liessen dank der Intervention der Schweizerischen Nationalbank (SNB) im vierten Quartal nach. Bis zum Jahresende gab es zudem im Markt für Zahnrestaurationen und -ersatz insgesamt graduell eine Erholung, wie Spalinger ausführte.
Wachstum dank Nordamerika
Zurück ging dies auf Nordamerika und auch die Schwellenmärkte, die sich weiter gut entwickelten. In Europa und Japan stieg dagegen die Zurückhaltung der Patienten: In Europa trübte die Finanzkrise die Konsumentenstimmung, in Japan, dem weltweit viertgrössten Dentalmarkt, wars die Tsunami-Katastrophe.
Dabei erreichte Straumann in allen bearbeiteten Regionen ein Wachstum – jedoch unterschiedlich im Mass. Nordamerika leistete mit 10,2 Prozent den grössten Beitrag und generierte über die Hälfte des Gruppenwachstums. Gar 26 Prozent erzielte die kleinste Region mit Mexiko, Brasilien und dem Nahen Osten, die ein Viertel beisteuerte.
5,5 Prozent resultierten im Asien-Pazifik-Raum, und noch 0,2 Prozent waren es im schrumpfenden europäischen Markt. Europa blieb mit 58 Prozent des Gruppenumsatzes aber die grösste Region für Straumann. Dabei zeigte der wichtigste Markt Deutschland solide Ergebnisse, Italien und Spanien entwickelten sich indes rückläufig.