Der Schweizer Dentalimplantathersteller Straumann hat in den USA in einem Patentrechtsstreit einen Etappensieg erzielt. Ein Gericht in Washington entschied in einem Fall zu Lasten der Konkurrentin Nobel Biocare.
2014 hatte Nobel Biocare in den USA sein wichtigstes Dentalimplantatprodukt patentrechtlich schützen lassen. Ein Jahr später zweifelten Straumanns amerikanische Tochterunternehmen Instradent (USA) und Neodent (Lateinamerika) das US-Patent auf juristischem Wege an. Das Patentgericht in Washington hat nun geurteilt, dass die Ansprüche von Nobel Biocare nicht patentierbar sind.
«Nobels Versuch, Originalität zu behaupten und unsere Produkte zu diskreditieren, war falsch und irreführend. Ihr Anspruch bestand nicht darin, etwas Einzigartiges zu schützen, sondern zielte nur darauf ab, uns zu blockieren», wird Neodent-Chef Matthias Schupp in einer Mitteilung vom Mittwoch zitiert.
Jagd auf Marktführerschaft
Für den weltweiten Marktleader Straumann ist das eine gute Nachricht. Der Basler Konzern will in naher Zukunft vor allem in Übersee einen Zahn zulegen. Im Schlüsselmarkt USA will Straumann dem Rivalen Nobel Biocare laut Chef Marco Gadola in zwei bis drei Jahren die Marktführerschaft abjagen.
Bislang setzte der Zahnersatzproduzent besonders auf Produkte im Hochpreis-Segment. Neu strebt Straumann auch im Geschäft mit preisgünstigeren Produkten die globale Führungsposition an. Teil dieses Plans war der Kauf des brasilianischen Marktführers Neodent.
Der Dentalimplantathersteller ist seit Jahren auf Wachstumskurs. Beim Umsatz nähert sich Straumann allmählich der Milliardengrenze: 2016 wurde mit 917,5 Millionen Franken ein Plus von 14,9 Prozent erzielt. Der Reingewinn belief sich auf 229,6 Millionen Franken.
Nobel Biocare war einst ein Schweizer Unternehmen. 2014 schluckte der US-Konzern Danaher den Straumann-Rivalen.