Der über Vergewaltigungsvorwürfe gestürzte ehemalige IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn hat sich von jüngsten Veröffentlichungen distanziert, wonach er einem Komplott zum Opfer gefallen ist. Viele Interpretationen oder Zeugenaussagen seien „ungenau“.
Er selbst werde sich nur gegenüber der Justiz äussern, sei es in Frankreich oder in den USA, hiess es in einer Erklärung, die Strauss-Kahn am Donnerstagabend über seinen Anwalt verbreiten liess.
Der französische Publizist und Strauss-Kahn-Biograph Michel Taubmann erhob in einem am Donnerstag veröffentlichten Buch den Vorwurf, Strauss-Kahn sei eine Falle gestellt worden.
Das Zimmermädchen des New Yorker Hotels Sofitel, das Strauss-Kahn versuchte Vergewaltigung vorwirft, beschrieb er als Schlüsselfigur eines möglichen Komplotts. Die Frau habe dem früheren Hoffnungsträger der französischen Sozialisten womöglich das Handy gestohlen und ihn durch aufreizende Blicke zum Sex verführt.
Lebhaftes Sex-Leben
Strauss-Kahn kommt in dem Buch auch selbst zu Wort und gibt zu, ein sehr freizügiges Sex-Leben geführt zu haben. Die sexuellen Beziehung zu dem Zimmermädchen nannte er „einvernehmlich, aber dumm“.
Strauss-Kahn war am 14. Mai in New York festgenommen worden, die strafrechtlichen Ermittlungen wurden später wegen mangelnder Glaubwürdigkeit des Zimmermädchens eingestellt. Der Franzose muss sich in den USA aber noch zivilrechtlich verantworten.
Wegen der Affäre musste Strauss-Kahn seinen Posten als IWF-Chef abgeben und seine Hoffnungen auf eine sozialistische Präsidentschaftskandidatur begraben.